Im März 2022 haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass die Verschmutzung durch Mikroplastik inzwischen auch im menschlichen Körper vorhanden ist. Es wandert durch das Blut, ist in den Organen zu finden und geht auch über die Muttermilch auf den Säugling über. Der Titel der Ausstellung Vicious Cycle (Teufelskreis) bezieht sich auf diesen geschlossenen Kreislauf von menschlicher Umweltverschmutzung und deren Rückführung in den menschlichen und nichtmenschlichen Körper. In der Ausstellung befassen sich die Künstlerinnen in ihren investigativen und forschungsorientierten Arbeiten mit dem Problem von Mikroplastik im Boden, den Auswirkungen des Klimawandels und den Folgen übermäßiger landwirtschaftlicher Aktivitäten auf Wasser, Boden, Tiere und Wildtiere.
Cammack Lindseys Wem gehört die Welt? ist eine ortsspezifische Klanginstallation, die auf den laufenden Recherchen der Künstlerin zum Berliner Müggelsee basiert. Sie zeigt Microcystis aeruginosa und Wasserproben des Müggelsees in amorphen Behältern in einem Netzwerk, das von den Kolonieformationen des am häufigsten toxinproduzierenden Cyanobakteriums Microcystis inspiriert ist. Die anhaltende Wasserverschmutzung durch landwirtschaftliche Düngemittel und industrielle Abfälle führt zu einer Verunreinigung der Gewässer durch das Wachstum von toxischen, aber auch ungiftigen Cyanobakterien (auch bekannt als Blaualgen). Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Auftreten von Cyanobakterienblüten im Müggelsee und der Ökonomie des Wassers, d. h. seinem Preis, seinem Verbrauch und seiner Aufbereitung, wenn man die historische und wissenschaftliche Analyse betrachtet? In Anlehnung an den Titel des Films Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt? von 1932, dessen Drehbuch von Bertolt Brecht stammt, werden in diesem Projekt die Geschichten des Müggelsees aus proletarischer Sicht zusammengefügt.
Cammack Lindsey: Wem gehört die Welt?, 2023, sound installation, PCB, hydrophone, Microcystis aeruginosa, water samples from Müggelsee, epoxy/ thermoplastic containers, vinyl map, photo: Tim Deussen
Cammack Lindsey: Wem gehört die Welt?, 2023, sound installation, PCB, hydrophone, Microcystis aeruginosa, water samples from Müggelsee, epoxy/ thermoplastic containers, vinyl map, photo: Tim Deussen
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Cammack Lindsey: Wem gehört die Welt?, 2023, sound installation, PCB, hydrophone, Microcystis aeruginosa, water samples from Müggelsee, epoxy/ thermoplastic containers, vinyl map, photo: Tim Deussen
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Cammack Lindsey: Wem gehört die Welt?, 2023, sound installation, PCB, hydrophone, Microcystis aeruginosa, water samples from Müggelsee, epoxy/ thermoplastic containers, vinyl map, photo: Tim Deussen
Cammack Lindsey: Wem gehört die Welt?, 2023, sound installation, PCB, hydrophone, Microcystis aeruginosa, water samples from Müggelsee, epoxy/ thermoplastic containers, vinyl map, photo: Tim Deussen
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Gülşah Mursaloğlus Arbeit Devouring the Earth, in Perishable Quantities (zu deutsch ‚Die Erde verschlingen, in verderblichen Mengen‘) befasst sich mit der Art und Weise, wie wir die Erde und den Untergrund verschlingen, sowohl buchstäblich als auch metaphorisch. In der Installation bewegen sich gefundene und hergestellte Mikroplastikteile in Waschmaschinenfiltern und bilden einen unregelmäßigen, aber kontinuierlichen Kreislauf der Transformation. In der Arbeit kommt es zu verschiedenen Prozessen des Austretens, der Verschmelzung und der Verdauung über verschiedene Zeiträume hinweg. Hervorgehoben werden hier die Verstrickungen während der Handlungen des Essens, Verbrauchens und Verzehrens, die oft als wahlabhängig propagiert werden, sowie die Punkte und Praktiken der Kontinuität zwischen Menschen und anderen Akteur:innen.
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
Gülşah Mursaloğlu: Devouring the Earth, in Perishable Quantities, 2020-ongoing, aluminium, washing machine filters, Arduino uno, motor, industrial and found microplastics, photo: Tim Deussen
souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data ist ein spekulatives Video-Essay und eine Installation von Sybille Neumeyer, die die Verstrickungen von Menschen, Wetter und Insekten in einer datengesteuerten Welt in Zeiten der Klimakrise untersuchen. Der Film folgt Libellen auf verschiedenen Ebenen durch Zeit und Raum: von ihrer geologischen Vergangenheit in eine ungewisse Zukunft, von Ökosystemen zu Museumssammlungen, von verkörperten Wetterwelten zu losgelösten Datenwolken, während verschiedene Insektenidentitäten durch sich entwickelnde Kartierungs-, Überwachungs- und Sammelmethoden vermittelt, geformt und umgestaltet werden. Obwohl datenbasierte Ontologien Maßnahmen zur Vorwegnahme und Kontrolle von Zukünften versprechen, wird durch die Rückbesinnung auf lokales öko-logisches Wissen die Beobachtung als Praxis der Fürsorge neu gestaltet.
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Sybille Neumeyer: souvenirs entomologiques #1: odonata/ weathering data, 2020, installation, photo: Tim Deussen
Presse Feedback
Insight: Vicious Cycle, raising awareness about the climate crisis & the effects of excessive agricultural activity, in CLOT by Lyndsey Walsh (16 March 2023)
Schön schmutzig. Im Teufelskreis von Mikroplastik und anderen Umweltsünden, in art-in-berlin by Katja Hock (21 March 2023)
Das Wasser als Objekt der Kunst, in taz by Tom Mustroph (16 March 2023)