HACKERS, MAKERS, THINKERS

Der Workshop ist eine Einladung, einen Einblick in die künstlerische Praxis und Forschung des südkoreanischen Künstlerinnenkollektivs RICE BREWING SISTERS CLUB (RBSC) zu erhalten. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Ansatz der „sozialen Fermentation“, den sie mit den Teilnehmer:innen erkunden werden. In dem Workshop werden die RBSC ihr neues Kunstprojekt TERRESTRIAL-CELESTIAL vorstellen, das während ihrer aktuellen Residenz in Berlin (seit April 2022 – laufend) in Verbindung mit Berliner Gemeinschaftsgärten und Gärtner:innen entstanden ist.

Die Künstlerinnen werden ihr Projekt TERRESTRIAL-CELESTIAL vorstellen, das als kulturelles Zuhause für Mikroorganismen dient, die aus Reis, Erde und menschlichen Händen gesammelt wurden. Sie werden auch ihren Ansatz der „seokkeodungdung“ erläutern, ein sozio-mikrobielles Experiment des Mischens, Schwebens, Pflegens und Verweilens „auf dem Feld“. RBSC wird einen Einblick geben, wie soziale Fermentation es uns ermöglicht, in der Erde, in der wir leben, geerdet zu sein, während wir die Grenzen zwischen Migration, Lokalisierung und Indigenität im Berliner Hier und Jetzt überschreiten. Neben einer Einführung in ihre künstlerische Praxis und insbesondere in das neue Projekt werden die RBSC die Teilnehmer:innen einladen, aktiv an bestimmten Teilen ihrer Fermentationspraxis im Zusammenhang mit TERRESTRIAL-CELESTIAL teilzunehmen.

Im ersten Teil des Workshops werden die Künstlerinnen den Nuruk – den koreanischen Fermentationsstarter, den sie in den letzten Wochen hergestellt haben – verwenden, indem sie gemeinsam Makgeolli (Reiswein) brauen. Sie werden das gereifte Nuruk, das sie in ihrer Installation kultiviert haben, entnehmen und Schritt für Schritt für den menschlichen Verzehr und die Ernährung verwenden.

Im zweiten Teil werden wir eine neue Charge einheimischer Mikroorganismen für Seokkeottuiumbi erzeugen – die koreanische Kompostierungsmethode, die ausgelaugte Böden durch Mischen, Vermehrung und Freisetzung der Mikrobiome nährt. Während dieses Prozesses werden wir uns auch Zeit für einige Aktivitäten nehmen, bei denen wir genau hinschauen und zeichnen, um zu erforschen, wie wir in der Erde, in der wir leben, verwurzelt sein können, während wir gleichzeitig die Grenzen zwischen Migration, Lokalisierung und Indigenität überschreiten.

MITBRINGEN

Für diesen Workshop bringen Sie bitte Ihre kohlenhydrathaltigen Grundzutaten mit (ca. 100-200 g), idealerweise etwas, das Sie zu Hause zum Kochen verwenden würden, oder etwas, das mit einer Geschichte verbunden ist. Das können Reis, Weizen, Bohnen, Kartoffeln oder irgendetwas anderes sein, auf dem Mikroorganismen sitzen und sich ernähren können!
Der Workshop wird mit einigen körperlichen Bewegungen verbunden sein, also tragen Sie bitte bequeme Kleidung für etwas schlammigen Spaß.

Seit 2018 verbindet der Rice Brewing Sisters Club (Aletheia Hyun-Jin Shin, Hyemin Son, Soyoon Ryu) künstlerische Forschung und Praxis in einem Rahmen der „sozialen Fermentation“. Ihre Praxis der sozialen Gärung verbindet die Felder der bildenden Kunst, der Performance, des kreativen Schreibens, der mündlichen Geschichte, der dekolonialen Geschichte, der geografischen und geologischen Beobachtungen und Tantenweisheiten. Ihre künstlerische Herangehensweise hat mit sozialer Gärung sowohl als Form als auch als Methode zu tun, in welcher sie vergangenen Projekte, Beobachtungen, Gespräche und Aktionen zusammenbringen.