Growing Geometries
Evolving Forms
Theresa Schubert
„In ihren Versuchsanordnungen verdichtet Theresa Schubert einfachste Organismen zu hochkomplexen philosophischen Fragen. Im künstlerischen Forschungsprojekt Growing Geometries I – tattooing mushrooms erwachsen durch die Verarbeitung von organischem Material Pilze. Neben der Bearbeitung mit einer Tätowiernadel stellt ihr natürliches Wachstum daher bereits eher eine Nähe zum menschlichen als zum pflanzlichen Organismus her. Über einen geringfügigen künstlerischen Eingriff schafft Theresa Schubert es, die im Naturphänomen bereits angelegten kreativen Prozesse zu erwecken und sie in eine kritische Auseinandersetzung über die Wachstumsprozesse unserer Gesellschaft zu überführen. Theresa Schuberts tätowierte Pilze sind auch nur die Früchte eines tieferliegenden Geflechts, ihr Wachstum, das jegliche Ausformungen annehmen kann.“ (Kerstin Godschalk, Kuratorin HB55 Kunstfabrik Berlin)
Die ausgestellten Arbeiten sind als Teil ihres PhD-Projekts an der Bauhaus-Universität Weimar entstanden. In den Worten von Theresa Schubert: „Die Arbeiten wollen das übliche Verständnis von Kreativität hinterfragen und eine posthumane Ansicht auf die Welt und ihre Lebewesen betonen. Eine Gemeinsamkeit zwischen den Werken ist das Thema der Membran. Eine Membran gibt es im Inneren und Äußeren von Lebewesen. Bei einer Zelle ist die Membran Teil des kleinsten Bausteins von Leben, aber es ist auch wie die Haut, die zwei unterschiedliche Zustände (Körper und Umwelt) teilt. Darüber hinaus geht es um eine Untersuchung der Ästhetik und Mechanismen von natürlichen Wachstumsprozessen.“
Die Künstlerin Theresa Schubert forscht an den Schnittstellen von Kunst, Biologie und Technologie. Sie studierte Medienkunst & Design an der Bauhaus-Universität Weimar. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie variable Medien zu Werken, die sich in audiovisuellen Installationen, Fotografien oder Arbeiten auf Papier ästhetisch manifestieren. Sie behandelt Phänomene der Natur nicht nur als Inspiration, sondern als Material und kritischen Prozess. Dabei verwendet sie transdisziplinäre Methoden, wie das Reenactment von wissenschaftlichen Experimenten, Biohacking, theoretische Analysen und kollaborative Praktiken, und behandelt u.a. Themen der Selbstorganisation, algorithmischen Geometrie und Morphologie. Ausgangspunkt für ihre Experimente sind einfache Organismen, die in arrangierten Setups die Möglichkeit haben zu wachsen und sich zu entwickeln – stets unter den Vorgaben der Künstlerin – manchmal in Interaktion mit Menschen, bzw. den Besuchern.
Theresa Schuberts Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem bei der Ars Electronica Linz, ARGE Kultur Salzburg, Newcastle Region Art Gallery, Electrofringe Festival, Istanbul Biennale, European Media Art Festival, KIBLA Maribor oder KW Institute for Contemporary Art Berlin. Zuletzt haben die Zeitschriften Antennae, Wired und Art in Berlin über ihre Arbeiten berichtet.
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