PANKE INTERVENTIONS
Wetland Ecologies: Life in Transitional Zones
Workshop | Sarah Hermanutz, India Mansour, Fara Peluso
Art Laboratory Berlin begrüßt Sie zu unserer Herbstreihe PANKE INTERVENTIONS mit verschiedenen Veranstaltungen von Künstlern und Wissenschaftlern rund um den Fluss Panke.
Das Trio aus Künstlerin, Designerin und Biologin, die alle Teil der Art-Science-Forschungsgruppe DIY Hack the Panke sind, wird im Workshop die Teilnehmenden entlang des Panke Flusses mit der sich wandelnden Wahrnehmung von Feuchtgebieten vertraut machen: von unsauberen und unproduktiven Sümpfen, die trockengelegt werden sollten, bis hin zu essenziellen Ökosystemen, die eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Eindämmung des Klimawandels spielen. Durch Vorträge am Flussufer und Storytelling werden die Teilnehmenden eingeladen, ihre persönliche Beziehung zu Feuchtgebieten (oder deren Fehlen) mitzuteilen und zu reflektieren, während sie ein kleines, fragmentiertes Stück Feuchtgebiet entlang der Panke physisch und sensorisch wahrnehmen. Wir werden landschaftliche und mikrobiologische Perspektiven miteinander verweben und Kunst, Design und DIY-Biologie miteinander verbinden. Durch ein partizipatorisches Format wird das Publikum aufgefordert, eine immersive Erfahrung mit Algen und der Wasserökologie der Panke zu machen. Gemeinsam werden wir eine Algenkultursammlung entwickeln und einen Prototyp eines DIY-Fotobioreaktors für die Indoor-Kultur bauen. Die transdisziplinäre Praxis wird die Frage aufwerfen, wie die Nähe zu lebenden Organismen uns wirtschaftliche, politische und künstlerische Beiträge liefern kann. Unser Ziel ist es, dass jede:r eine tiefere Beziehung zum Fluss aufbaut. Die geschieht durch verorten, Storytelling, kontextualisieren, Proben nehmen und untersuchen, zusammenarbeiten und spekulieren.
Sarah Hermanutz ist eine in Berlin lebende bildende Künstlerin, die an der Schnittstelle von Performance, Technologie und Ökologie arbeitet. Ihre Skulpturen, Installationen und Performance-Experimente beschäftigen sich mit Wasser, Schlamm, Feuchtgebieten und amphibischem Leben, während sie sich mit Fragen der Neurodiversität, sozialer Kognition, herausfordernde Verkörperungen und menschlichen/nicht-menschlichen Ökologien beschäftigt. Sie ist Mitbegründerin der in Berlin ansässigen Kunst-Wissenschafts-Technologie-Community Lacuna Lab (seit 2015) und der Art Science Forschungsgruppe DIY Hack the Panke (seit 2018), mit der sie Workshops, Performances und Installationen rund um die Berliner Panke entwickelt.
India Mansour, Postdoktorandin und Dozentin an der Freien Universität Berlin (Institut für Biologie, Pflanzenökologie | Rillig Lab), erforscht, wie mikrobielle Gemeinschaften ihre Umwelt und ihre Interaktionen gestalten und von ihr geformt werden. Sie promovierte in Deutschland und Großbritannien im Bereich der Flusswissenschaften und untersuchte die mikrobielle Ökologie von Böden und Flüssen. Dabei entwickelte sie unter anderem das Konzept der Koaleszenz von Gemeinschaften: Zusammenstöße von zuvor getrennten mikrobiellen Gemeinschaften. Ihre derzeitige Forschung konzentriert sich auf Gemeinschaften in Systemen mit geschlossener Materie und offener Energie, die als mikrobielle Biosphären bekannt sind. India ist Mitglied von DIY Hack the Panke, einer interdisziplinären künstlerischen Forschungsgruppe, die den Fluss Panke erforscht.
Die lang angelegte Forschung der Künstlerin und Designerin Fara Peluso konzentriert sich auf mögliche Verwendungen von Algen als Umweltregulator, als Quelle für nachhaltige Materialien und ästhetischer Katalysator für Biophilie. In ihrer Forschung und Praxis im Bereich des spekulativen und kritischen Designs arbeitet sie mit Biotechnologen und DIY-Wissenschaftler:innen zusammen, um eine Vielzahl innovativer Designs und künstlerischer Lösungen zu erzeugen.