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Mind the Fungi

Pilzkultivierungs-Kurse | TOP Lab

Myzelobjekte, Ergebnisse des Pilzkultivierungskurses/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: TOP Lab

Kursteilnehmer:innen, Pilzkultivierungskurs/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: TOP Lab

Myzelobjekte, Ergebnisse des Pilzkultivierungskurses/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: Bon Alog

Kursteilnehmer:innen, Pilzkultivierungskurs/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: TOP Lab

TOP Lab freut sich, die Mitarbeit bei Mind The Fungi, einem Forschungsprojekt der TU Berlin, Institut für Biotechnologie und Art Laboratory Berlin (2018-2020), bekannt zu geben. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird das TOP Lab an 4 Samstagen vom 27. April bis zum 18. Mai 2019 einen Pilz-Heimkultivierungskurs anbieten.

Indem Sie den Kurs belegen, lernen Sie, wie man Pilze für verschiedene Zwecke isoliert und züchtet. Sie werden lernen, eigene Objekte auf der Basis von Myzel zu kreieren und zu formen, wie z.B. Verpackungsmaterialien, Möbel, Baumaterialien und sogar Leder. Außerdem lernen Sie, wie man eine Kultur anlegt, um Speisepilze zu züchten. Sie werden auch an einem Myzel-Verpackungsexperiment teilnehmen, eine Myzel-Box zusammenbauen und per Post verschicken, um die Widerstandsfähigkeit des Materials zu testen.

Was für Erfahrungen werden Sie von diesem Kurs mitnehmen können?

  • Lernen Sie direkt von den Wissenschaftler:innen der TU Berlin und den Praktiker:innen von TOP Lab, wie man Pilzmyzel zu Hause für verschiedene Zwecke züchtet.
  • Bringen Sie einige Pilze, die auf Agarplatten wachsen, ein individuell geformtes Objekt aus Myzel und einen geimpften Beutel, aus dem essbare Pilze wachsen werden, mit nach Hause.
  • Lernen Sie, wie man ein selbstorganisiertes Mykologielabor zu Hause einrichtet.
  • Beteiligen Sie sich an einem wissenschaftlichen Projekt über Biomaterialien.

Pilzkultivierungskurs/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: Art Laboratory Berlin

Pilzkultivierungskurs/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: Art Laboratory Berlin

Pilzkultivierungskurs/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: Art Laboratory Berlin

Pilzkultivierungskurs/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: Art Laboratory Berlin

Pilzkultivierungskurs/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: Art Laboratory Berlin

Pilzkultivierungskurs/ Mind the Fungi, TOP Lab, 2019, Foto: Art Laboratory Berlin

Programm


Tag 1

Dies ist das erste Treffen des Workshops, das Sie zur grundlegenden Einführung in die vierwöchigen Workshops besuchen sollten.

  • Einführung in das „Mind the Fungi“-Projekt
  • Mykologie* und Labor-Crashkurs
  • Starten Sie Ihre Pilzkulturen für das Projekt
    *Mykologie ist der Zweig der Biologie, der sich mit der Erforschung von Pilzen beschäftigt

Tag 2

  • Lernen Sie Anwendungen von Myzel als Biomaterial kennen
  • Lernen Sie, wie man eine Myzelkultur zu Objekten formt
  • Expandieren einer Pilzkultur in einem Glas oder in einem geformten Objekt
  • Isolieren Sie einen Pilz

Tag 3

  • Erfahren Sie mehr über die Industrie, die essbare Pilze züchtet und wie Sie Ihre essbaren Pilze züchten
  • Erweitern Sie Ihre Kultur in einem großen Wachstumsbeutel und züchten Sie die Früchte
  • Isolieren Sie einen Pilz

Tag 4

  • Isolieren Sie Ihre Pilze weiter
  • Netzwerkveranstaltung: Bier und Pilze

Der letzte Tag des Workshops! Sie diskutieren, was Sie während der Sitzung gelernt haben und bereiten Ihre Materialien vor, um sie in der Pop-up-Ausstellung im TOP Transdisciplinary Project Space mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Mehr Information: http://www.top-ev.de/biolab/mind-the-fungi/





Alessandro Volpato


Pilzkultivierungskurse und Citizen Science



Die Motivation hinter unseren wissenschaftlichen Do-it-yourself-Praktiken ist verbunden mit der besseren Einbeziehung der Bürger_innen in den Prozess der technischen Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft. Damit ungeschulte Personen an dieser Diskussion teil-nehmen können, müssen sie den wissenschaftlichen Hintergrund der Vorhaben verstehen, und deren Aus-wirkungen müssen gründlich erklärt werden. Bei TOP nähern wir uns der Wissenschaft aus der Perspektive der Bürger_innen, schulen Praktiker_innen darin, ihre eigenen Ziele technisch zu verfolgen, und fördern die kritische Diskussion über Wissenschaft und Innovation. In das Projekt Mind the Fungi hat man uns mit der Aufgabe eingebunden, einen Kurs über die Anwendungen der Mykologie zur Verbesserung der Nachhaltigkeit menschlicher Aktivitäten zu entwerfen, um die Forschung aus den Institutionen hinauszutragen und interdisziplinäre Ideen bei Bürger_innen und Wissenschaftler_innen gleichermaßen zu generieren. Um dies zu erreichen, bestand die Herausforderung des Kurses darin, den Bürger_innen eine wissenschaftliche Ausbildung zu bieten und ein Labor für die Forschung außerhalb der Universität einzurichten. Wir folgten einem Crashkurs-Ansatz, bei dem wir an geeigneter Stelle grundlegendes Know-how vermittelten und Haushaltsmaterialien zur Reproduktion von Laboreinrichtungen, Geräten, Chemikalien und Protokollen verwendeten. Schließlich konnten die Teilnehmer_innen an vier nicht aufeinander folgenden Workshop-Tagen Pilzmaterialien mit Haushaltsmitteln herstellen und waren gut vorbereitet, ihre eigenen Projekte zu starten.

Aus meiner persönlichen Sicht als Wissenschafts-praktiker außerhalb der Universität war die Organisation dieses Kurses aufgrund der Synergien zwischen den beteiligten Institutionen eine zufriedenstellende Erfahrung. Unsere Ziele trafen sich, die Wissenschaft für die Berliner Bürger_innen zugänglicher zu machen und sie in die Forschungsaktivitäten der TU Berlin einzubeziehen. Die Begeisterung der Bürger_innen für das Projekt war ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft positiv auf diese Initiativen reagiert. Das Aufgreifen von Inputs aus verschiedenen Perspektiven wie Kunst, Design, Ingenieurwesen, Programmierung oder anderen Wissenschaften eröffnet neue interdisziplinäre Forschungsbereiche. Wissenschaftler_innen und Ausbilder_innen können dann auch die Erwartungen einer forschenden Gesellschaft und in diesem Fall das Engagement der Öffentlichkeit für Nachhaltigkeit und Biomaterialien besser verstehen. Informierte Bürger_innen können ihre Entscheidungen besser bewerten. Schließlich ist die Zusammen-arbeit zwischen Institutionen und Graswurzelbewegungen, bei der Citizen-Science- und DIY-Science-Ansätze zusammengeführt werden, der Schlüssel, um Einzelpersonen in einen verantwortungsvollen technologischen Fortschritt einzubeziehen.



Vielen Dank an Flavia Barragan, Tuçe Erel und Max Fowler für ihre Unterstützung.


Alessandro Volpato: „Pilzkultivierungskurse und Citizen Science“, in Mind the Fungi, hrsg. v. Vera Meyer und Regine Rapp, Berlin 2020, S. 65-66.

Digitale Version des Buchs hier erhältlich.

Ort

TOP Lab
TOP Transdisciplinary Project Space, Schillerpromenade 4, 12049

Datum und Zeit

Frühjahr 2019
Herbst 2019

Kurator:innen

Alessandro Volpato, Biologe & Mitbegründer von TOP Lab
Flavia Barragan, Chemikerin & Mitbegründerin von TOP Lab
Tuçe Erel, Kuratorin und Mitglied von TOP Transdisciplinary Project Space

Team

Alessandro Volpato, Flavia Barragan, Tuçe Erel (TOP Lab), Carsten Pohl, Bertram Schmidt (Angewandte und Molekulare Mikrobiologie, TU Berlin)
Christian de Lutz, Regine Rapp (ALB)

Fotodokumentation

TOP Lab, Art Laboratory Berlin

Kooperationspartner:innen

TOP Lab
Art Laboratory Berlin
Fachgebiet für Angewandte und Molekulare Mikrobiologie,
Institute für Biotechnologie,
TU Berlin

Unterstützt von

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