HACKERS, MAKERS, THINKERS
Khipu Dialogues
Workshop | Constanza Piña Pardo
Der Workshop Khipu Dialogues findet im Rahmen der Gruppenausstellung Hackers, Makers, Thinkers und der gleichnamigen interdisziplinären internationalen Konferenz statt. Der Workshop ist ein offenes Gespräch über Constanzas Khipu-Forschung, die Ungewissheit der Vergangenheit und eine rituelle Verbindung mit den alten Technologien Südamerikas. Beginnend bei Art Laboratory Berlin wird die Gruppe später die Archive des Ethnologischen Museums besuchen, um originale Khipus zu erforschen.
Während des Inka-Reiches gab es ein Informationsaufzeichnungssystem, das Khipu genannt wurde. In diesem System wurden Informationen in Schnüre geknüpft und in numerischen Werten kodiert, die einem binären und dezimalen System folgten. Diese Schnüre bergen in sich eine Bedeutung, die über die arithmetische Ebene hinausgeht und eine Reihe von Geschichten über eine alte Zivilisation erzählt. Sie werden heute als prähispanische Computer betrachtet. Ihre Bedeutung liegt in ihrer transzendentalen kosmischen Bedeutung und der gegenwärtigen Bewahrung der von der indigenen Bevölkerung Südamerikas überlieferten Weisheit.
In dem Workshop wird die Künstlerin einen Einblick in ihr künstlerisches Forschungsprojekt khipu. electrotextile prehispanic computer geben, das in Verbindung mit ihrer derzeit ausgestellten Installation khipu bei Art Laboratory Berlin steht. Der Workshop kann auch als ein Ritual der Verbindung mit den originalen khipus verstanden werden, deren weltweit größte Sammlung sich derzeit in den Staatlichen Museen zu Berlin befindet, weit weg von ihrem ursprünglichen Territorium.
Der erste Teil des Workshops findet in den Ausstellungsräumen von Art Laboratory Berlin statt. Während des Gesprächs werden wir den Prozess von Constanzas künstlerischer Recherche erkunden, die 2013 begann und in einer textilen elektromagnetischen Klanginstallation, einer Website, einem Künstlerbuch und mehreren Workshops mündete. Wir werden ihre Referenzen sowie die Beziehung des Inka-Khipus zu anderen uralten Rechen- und Schriftsystemen wie dem Yupana, dem Tocapus, Püron/Pron Mapuche und den Zeichen des Inka-Khipus in Bezug auf den binären Code untersuchen.
Im zweiten Teil des Workshops werden wir das Zeitgenössische mit dem Alten verbinden: Ausgehend von Constanzas Khipu-Projekt werden wir mehrere antike Khipus im Archiv des Ethnologischen Museums in Berlin-Dahlem besuchen. Dieser Besuch kann als ein Ritual der Verbindung mit alten Technologien aus Südamerika verstanden werden.
Constanza Piña Pardo (CL) ist eine bildende Künstlerin, Tänzerin und Forscherin aus Chile, die sich auf elektronische Experimente, offene Technologien und soziale Praktiken konzentriert. Ihre Arbeit reflektiert die Rolle von Maschinen in der Kultur und kritisiert den Kapitalismus und techno-patriarchalische Systeme. Sie interessiert sich für Recycling, Kunsthandwerk und elektronische Zauberei und reflektiert in ihrer Arbeit die Rolle von Maschinen in unserer Kultur. Constanza verkörpert die Philosophie der offenen Kultur, des Nomadentums, des Technofeminismus und der elektronischen Anarchie. Ihre Arbeit war Teil von internationalen Festivals und Räumen, darunter. Ars Electronica (AT), Pixelache (FI), Hangar, Medialab Prado (ES) Cenart, Centro de Cultura Digital, CCEMX, MedialabMX (MX), Perte de Signal, Studio XX, Eastern Bloc (CA), Museum of Fine Art Boston, Video Sur II (US).
Der Workshop steht allen Interessierten offen, die mehr über präkolumbianische Technologien erfahren möchten, insbesondere der südamerikanischen Community in Berlin. Aufgrund der sehr begrenzten Anzahl an Plätzen ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Bitte hier anmelden!