Inspired by…

Art Laboratory Berlin freut sich, Sie zur Teilnahme an unserem diskursiven Format einzuladen – zum Reading Club, kuratiert von Tuçe Erel (neben unserem Colloquium, kuratiert von Regine Rapp).

Inspired by… ist eine Veranstaltungsreihe, ein hybrides Format, das sich aus Lesegruppe und Künstler:innengesprächen zusammensetzt. In jeder Sitzung wählt ein:e eingeladene:r Künstler:in einen bestimmten Text oder ein Auszug aus einem Buch aus, der für die jeweilige künstlerische Praxis oder ein Projekt inspirierend ist, das sie / er auch vorstellt.

Das Projekt knüpft an Tuçe Erels Posthumanismus-Lesegruppe an, die sie zwischen 2018 und 2020 organisiert hatte. Nach der gemeinsamen Lektüre und Diskussion zahlreicher bahnbrechender Texte in zwei Jahren verwandelt sich der Reading Club nun in ein neues Diskussions-, Präsentations- und Leseformat, eine Online- und Offline-Austauschplattform in einer nicht-hierarchischen und nicht-institutionellen Infrastruktur in den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Technologie.

Gast-Künstlerin am 16. April 2024

Nicole Rivera Aro

Nicol Rivera Aro ist Künstlerin und Doktorandin. Ihr Forschungsthema mit dem Titel „Noise from the Matrix. Dissidenten, Hybride, Cyborgs, neue Körperkonstruktionen und Technofeminismus“ ist eine performative Forschung, die den Körper als Praxis in den Mittelpunkt stellt, als ein Werkzeug, um Anerkennung loszulösen und um die akademische Forschung zu unterstützen.

Ihr Forschungsprojekt analysiert die politische Beziehung zwischen Performer:innen und ihrer Cyborgisierung innerhalb der performativen Forschung. Erstens soll untersucht werden, wie der hybride Körper der Performer:innen innerhalb der performativen Forschung interagiert, die als ein Makrophänomen betrachtet wird, das verschiedene Kunstformen verbindet und transdisziplinäre Ansätze fördert. Zweitens sollen dissidente Perspektiven als performative Strategien interpretiert werden, die sich auf technologische Mechanismen auf der Bühne auswirken, insbesondere im Hinblick auf Geschlechtsmutation und das Aufkommen technofeministischer Performativitäten. Drittens soll der cyborgisierte Körper als technologische Transgression verstanden werden, die im Technofeminismus verwurzelt ist, wobei verschiedene künstlerische Ausdrucksformen wie elektronische Werke, Geräuschklang, Post-Porn-Ästhetik und Glitch-Effekte als Formen des politischen Widerstands untersucht werden. Schließlich zielt es darauf ab, die Forscher:innen-Performer:innen als dissidente Subjekte zu visualisieren, die Hybridität innerhalb der performativen Forschung verkörpern, konventionelle akademische Normen in Frage stellen und einen alternativen Zugang zu Wissen ermöglichen.

In Bezug auf diese Forschung bringt Nicol Rivera Aro hervorgehobene Abschnitte aus Paul B. Preciados „Testo Junkie“ als Inspiration und ihren Artikel über ihre Praxis und Forschung SEXOTECHNOLOGIES. TECHNOFEMINIST PERFORMATIVITIES, EROTIC FORMS OF DISTURBANCE IN THE CASE OF THE PERFORMANCE „NOISE FROM THE MATRIX.“

Nicol Rivera Aro (Chile) ist Performance-Künstlerin, Dramaturgin und Forscherin. Sie ist Schauspielerin mit einer Spezialisierung auf das Schreiben von Theaterstücken (Universidad de Valparaiso, 2015) und Doktorandin in Philologie an der Universität Leipzig. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Beziehung zwischen dem Körper und technologischen Schnittstellen, wobei sie sich mit Gender-Diskursen und Post-Porno mit Sex-Technologien auseinandersetzt.

Lesematerial

1) Paul B. Preciado, Testo Junkie, 2013, New York, Feminist Press.
2) Aro, Nicol Rivera. „Sexotecnologías. Performatividades tecnofeministas, formas eróticas de perturbación en el caso de la performance noise from the matrix.“ RUNAS. Zeitschrift für Bildung & Kultur 4, Nr. 8 (2023): 4.

Ort: Der Link zum Zoom-Meeting und die Texte werden an die registrierten Teilnehmenden weitergegeben.

Die Treffen des Reading Clubs Inspired by… werden nicht aufgezeichnet, um einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Gastkünstler:innen und Teilnehmer:innen über ihre Praxis sprechen können.