IN-PROGRESS… | COLLOQUIUM
Research in Art, Science and Humanities
Mit Cristin Millett und Cynthia White
Art Laboratory Berlin freut sich, Sie zum Colloquium einzuladen. Es ist ein diskursives Format, von Regine Rapp kuratiert, zur Forschung in Kunst, Geistes- und Naturwissenschaften. Das Colloquium findet statt im Wechsel mit dem Reading Club, von Tuçe Erel kuratiert.
Das Colloquium richtet sich an ein internationales, interdisziplinäres Forschungspublikum, um vergangene, aktuelle oder zukünftige Projekte von Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, Kurator:innen oder Redakteur:innen aus den Bereichen Kunst, Geistes- und Naturwissenschaften vorzustellen und zu diskutieren. Die Themen können sich auf ein Kunstprojekt, ein Buch, einen Text oder ein Kapitel, ein Forschungs- oder Ausstellungsprojekt, ein Laborexperiment, eine Vortragsreihe, ein Konferenzkonzept oder anderes beziehen.
Die Präsentationen und der Austausch werden sich auf den work-in-progress der Arbeiten konzentrieren. Methodische Ansätze – theoretisch oder praktisch – sind hier ebenfalls von großem Interesse. Während unserer Forschung wechseln wir häufig zwischen praktischer Untersuchung und theoretischer Forschung und greifen oft auch auf verschiedene Disziplinen zurück. In Anlehnung an die ursprüngliche Bedeutung von Colloquium als „gemeinsames Sprechen“ wollen wir eine Plattform für den Austausch darüber bieten und verschiedene Arten von Arbeitsprozessen einbeziehen, die oft nicht gesehen oder nicht besprochen werden.
Zum Aufbau der Sitzungen: Jede Sitzung besteht aus zwei Präsentationen und Diskussionen, insgesamt etwa 90 Minuten. Das Colloquium lädt zu informellen Gesprächen zwischen den Teilnehmenden ein.
Vortragende der Sitzung am 28. Februar 2023
Cristin Millett | Ex-Utero: The Future of Human Reproduction
Cristin Milletts Untersuchungen zur Medizin und ihrer Geschichte sind integraler Bestandteil ihres künstlerischen Prozesses und überschreiten die traditionellen Grenzen zwischen den Disziplinen. Als transdisziplinäre Künstlerin untersucht sie in ihrer Arbeit die Überschneidung von Kunst und (Natur)Wissenschaft, insbesondere skulpturale Prozesse und reproduktive Zukünfte. Ihre skulpturalen Objekte und Installationen führen zu einer zeitgenössischen Kulturkritik an gesellschaftlichen Themen rund um Reproduktion und Geschlechtsidentität. Ihre Werke wurden bereits vielfach ausgestellt, unter anderem in der Villa Strozzi in Florenz, im International Museum of Surgical Science in Chicago, im Exploratorium in San Francisco und im Mütter Museum in Philadelphia. Millett ist Embedded Faculty Researcher im Arts + Design Research Incubator und Professorin für Kunst an der School of Visual Arts der Penn State. Im Jahr 2020 war Millett Fulbright Senior Scholar und Resident bei SymbioticA an der University of Western Australia.
Cynthia White | Ex-Utero: The Future of Human Reproduction
Cynthia White ist eine Dokumentarfilmerin, deren Projekte im Fernsehen, auf Film- und Kunstfestivals und auf Konferenzen in aller Welt ausgestrahlt wurden. Cynthias Arbeit zielt darauf ab, das Verständnis für und den Dialog über die Schnittstelle von Kunst und (Natur)Wissenschaft zu fördern. Jüngste Filme, die in Zusammenarbeit mit der Pennsylvania State University, Arts and Design Research Incubator, entstanden sind, beleuchten die Verbindung zwischen Kunstpraktiken und psychischer Gesundheit. Sie unterrichtet auch Kurse über digitale Medien, Gesundheit in der Gemeinschaft und soziale Praxis.
Im Colloquium sprechen Cristin Millett und Cynthia White gemeinsam über ihr Projekt Ex-Utero: The Future of Human Reproduction, das die biologischen und soziopolitischen Möglichkeiten der Ektogenese erforscht. In einer ektogenen Zukunft mit mechanisierter Schwangerschaft wird die Plazenta als rudimentäres und ephemeres Fortpflanzungsorgan obsolet werden. Mithilfe einer auf Neugierde basierenden Forschungsmethodik stellen sie Verbindungen zwischen kunstbasierten Forschungspraktiken und neuen Fortschritten in der regenerativen Medizin her. Das Ergebnis ihrer Untersuchung wird eine Multimedia-Installation sein, die biologische Systeme integriert, um die komplizierte Zukunft der menschlichen Fortpflanzung zu hinterfragen.