Synaesthesia / 1
The Orange Smell of November
Barbara Ryan | Annette Stahmer
Im Rahmen der neuen Serie Synästhesie möchte Art Laboratory Berlin presents die erste Ausstellung The Orange Smell of November mit aktuellen Arbeiten von Barbara Ryan and Annette Stahmer vorstellen.
The term „synaesthesia“, from the Greek „aisthesis“ („Sensation“, Der Begriff „Synästhesie“, aus dem Griechischen „Aisthesis“ („Empfindung”, „Sinneseindruck“) und „syn“ („zusammen“, „gemeinsam“), meint die Erfahrung zweier oder mehrerer Sinneseindrücke zur selben Zeit. Synästhesie ist sowohl als künstlerisches Paradigma als auch als neurologisches Phänomen zu verstehen. In Epochen wie der Renaissance, der Romantik oder des Symbolismus wurde dieses Gebiet intensiv untersucht, eine besondere Rolle spielte die Synästhesie in der Avantgarde-Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Phänomen der synästhetischen Wahrnehmung spiegelt sich in der Multimedialität unseres gegenwärtigen technologischen Zeitalters. Es war jene Interdisziplinarität der Sinne die Art Laboratory Berlin dazu veranlasste, nach KünstlerInnen zu suchen, die entweder Synästhesie als Grundlage ihrer künstlerischen Arbeit machen oder die ihre eigene synästhetische Wahrnehmung in ihrer Kunst einfließen lassen.
Die Wahrnehmung der britischen Künstlerin Barbara Ryan ist geprägt von ihrer polymodalen Synästhesie, die sie wiederum für ihre künstlerischen Projekte nutzt. Sie empfindet ihre Form der Synästhesie als etwas, das sich in ihrem „Parallel-Bewusstsein abspielt – im Gegensatz zu etwas, das sich im Unterbewussten befindet – und eine Dualität des Sehens erzeugt“. Ihre neue Installation That can’t be September – it smells like the August of 1985! visualisiert auf einzigartige Weise die subjektive Empfindung der Künstlerin von Geruch, Farbe, Zeit und Raum, die sie bei ihrem Berlinaufenthalt während der 90er Jahre erlebte.
Die Arbeiten der Berliner Typografin und Künstlerin Annette Stahmer kreisen um das Thema Sprache, die Beziehung von Stimme und Schrift, den Akt des Schreibens, Palimpseste und Synästhesie. Die beiden ausgestellten Videos A ist blau und Synästhetische Bilder I – IV zeigen die Mutter der Künstlerin, eine Synästhetikerin, die Vokale mit bestimmten Farben verbindet. Im Mittelpunkt steht dabei die Sprache, die dieser inneren Logik folgend nicht nur der Beschreibung der Phänomene dient, sondern dabei selbst zu einer Art Material wird, eine Farbe und eine Konsistenz annimmt und damit beim Zuhörer poetische, fast surreale Bilder hervorruft.
Synästhesie – eine theoretische Einführung (.pdf)
Presse Feedback
Reboot FM – Lautstrom #26 Initiative der Projekträume Berlin (Exzerpt über Annette Stahmer)