Cellf
Technosphärenklänge #3
Guy Ben-Ary
Guy Ben-Ary ist Künstler und Forscher bei Symbiotica, dem künstlerischen Labor an der University of Western Australia, das sich der Forschung, dem Lernen und der praktischen Auseinandersetzung mit den Lebenswissenschaften widmet. Ben-Ary, als Künstler und Innovator in Wissenschaft und Neuen Medien international anerkannt, spezialisiert sich auf biotechnologische Kunstwerke, mit denen er unser Verständnis darüber, was lebendig ist, bereichern will. Dabei konzentriert er sich auf Tissue Engineering, Mikroskopie und biologische Bildgebung. Seine Forschung zielt auf eine Reihe grundlegender Themen ab, die den Schnittpunkt von Kunst und Wissenschaft untermauern: Leben und Tod, Kybernetik und künstliches Leben. Ben-Ary hat sich bei vielen seiner Arbeiten von Wissenschaft und Natur inspirieren lassen. Seine Kunstwerke nutzen Bewegung, Wachstum und biologische Daten, um technologische Aspekte der heutigen Kultur und die Wiederverwendung biologischer Materialien und Technologien zu untersuchen.
CellF ist ein multidisziplinäres Kunstwerk von Guy Ben-Ary, das in Zusammenarbeit mit Nathan Thompson, Andrew Fitch, Darren Moore, Stuart Hodgetts, Mike Edel und Douglas Bakkum entwickelt wurde. Es wurde 2015 in Perth uraufgeführt. In dem Werk führen Neuronen, die in einer Petrischale leben, Duette mit menschlichen Musikern auf: Guy Ben-Ary ließ Hautzellen extrahieren und transformieren, zunächst in pluripotente Stammzellen und dann in Neuronen. Diese wurden zu einer Kultur von 100.000 lebenden Neuronen gezüchtet. Mit Elektroden ausgekleidet, bilden diese Neuronen über einen analogen Synthesizer, cellF, eine Ausgabe, die es ihnen ermöglicht, mit menschlichen Musikern zu „jammen“.
CellF, a neural synthesizer, performed with Schneider TM (12 May) and Stine Janvin (13 May) as part of Technosphärenklänge #3 at HKW
12-13 May, 2017
Die dritte Auflage der Technosphärenklänge, die vom Haus der Kulturen der Welt in Zusammenarbeit mit dem CTM Festival produziert wird, präsentiert musikalische Projekte an der Grenze zu Kunst und Wissenschaft. Drei Projekte – der weltweit erste neuronale Synthesizer, der mit menschlichen Musikern spielt; Wassertropfen, die durch Schallwellen schweben und geformt werden; und die Kopplung von Raumklang mit hochenergetischen Lasern – machen aktuelle Vorstellungen von Materialität greifbar und reflektieren grundsätzlich die Beziehung zwischen Natur, Technik und menschlichem Bewusstsein. Alle drei Projekte erfordern intensive Forschung und ständige Zusammenarbeit zwischen den Künstlern, Naturwissenschaftlern und Technologen. Am darauffolgenden Tag werden Vorträge und Gespräche, die gemeinsam mit Art Laboratory Berlin veranstaltet werden, die Forschung und die Wissenschaft hinter den Aufführungen erläutern und die gesellschaftlichen Auswirkungen der Werke diskutieren.
Haus der Kulturen der Welt (HKW)
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
12 May 2017 – CONCERTS
19:00 CELLF in performance mit Schneider TM
Link to recording on Soundcloud
20:00 FORCE FIELD von Evelina Domnitch & Dmitry Gelfand
21:00 LUMIÈRE III von Robert Henke
13 May 2017 – TALKS & CONCERTS
15:00–18:00 VORTRÄGE & DISKUSSION mit Guy Ben-Ary, Nathan Thompson, Evelina Domnitch & Dmitry Gelfand, Robert Henke. Moderiert von Christian de Lutz (Art Laboratory Berlin)
Panel with Guy Ben-Ary, Nathan Thompson and Schneider TM on SoundCloud
18:00 CELLF in performance mit Stíne Janvin
Link zur Aufzeichnung:
http://guybenary.com/work/cellf/