IN-PROGRESS… | COLLOQUIUM

Art Laboratory Berlin freut sich, Sie zum Colloquium einzuladen. Es ist ein diskursives Format, von Regine Rapp kuratiert, zur Forschung in Kunst, Geistes- und Naturwissenschaften. Das Colloquium findet statt im Wechsel mit dem Reading Club, von Tuçe Erel kuratiert.

Das Colloquium richtet sich an ein internationales, interdisziplinäres Forschungspublikum, um vergangene, aktuelle oder zukünftige Projekte von Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, Kurator:innen oder Redakteur:innen aus den Bereichen Kunst, Geistes- und Naturwissenschaften vorzustellen und zu diskutieren. Die Themen können sich auf ein Kunstprojekt, ein Buch, einen Text oder ein Kapitel, ein Forschungs- oder Ausstellungsprojekt, ein Laborexperiment, eine Vortragsreihe, ein Konferenzkonzept oder anderes beziehen.

Die Präsentationen und der Austausch werden sich auf den work-in-progress der Arbeiten konzentrieren. Methodische Ansätze – theoretisch oder praktisch – sind hier ebenfalls von großem Interesse. Während unserer Forschung wechseln wir häufig zwischen praktischer Untersuchung und theoretischer Forschung und greifen oft auch auf verschiedene Disziplinen zurück. In Anlehnung an die ursprüngliche Bedeutung von Colloquium als „gemeinsames Sprechen“ wollen wir eine Plattform für den Austausch darüber bieten und verschiedene Arten von Arbeitsprozessen einbeziehen, die oft nicht gesehen oder nicht besprochen werden.

Zum Aufbau der Sitzungen: Jede Sitzung besteht aus zwei Präsentationen und Diskussionen, insgesamt etwa 90 Minuten. Das Colloquium lädt zu informellen Gesprächen zwischen den Teilnehmenden ein.

Vortragende der Sitzung am 18. April 2023

Kathy High | Subtle Sounds_Queer Laughter

Kathy High (USA) ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Pädagogin, die mit Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen zusammenarbeitet und sich mit lebenden Systemen, der Empfindungsfähigkeit von Tieren und den ethischen Dilemmata der Biotechnologie und der medizinischen Industrie beschäftigt. Sie ist Professorin im Fachbereich Kunst am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, NY, und Leiterin des BAT-Labors (BioArt and Technology) am Zentrum für Biotechnologie und interdisziplinäre Studien des RPI. Sie ist eine Verfechterin des gemeinschaftlichen Selbermachens und der Do-it-together-Wissenschaft und ökologischer Kunstpraktiken. Sie ist Koordinatorin für das gemeinschaftliche Umweltzentrum NATURE Lab mit The Sanctuary for Independent Media. Sie engagiert sich für queere und feministische Ansätze zur Neugestaltung ökologischer biowissenschaftlicher Forschung und Learning-by-doing sowie für gemeinschaftliche Aktionen. Sie wurde mit Preisen des National Endowment for the Arts und der Guggenheim Foundation ausgezeichnet. Ihre Werke wurden auf der documenta 13 (Deutschland), im Guggenheim Museum, im Museum of Modern Art (NYC), in der Science Gallery (Dublin), beim Festival Transitio_MX (Mexiko) und im MASS MoCA (North Adams) gezeigt. Sie hatte Aufenthalte bei SymbioticA, UWA (2009-10), Finnish Society of Bioart (2013), Ectopia, Lissabon (2022), Metabolic Arts Gathering, Medical Museum, Kopenhagen (2023).

Im Colloquium wird Kathy über neueste Updates ihres jüngsten Projekts Rat Laughter sprechen. Viele Lebewesen und Materialien arbeiten in einem Schallbereich, der jenseits unseres menschlichen Gehörs liegt, und kommunizieren in einem Ultraschall- oder Unterschall-Frequenzbereich. Die vokalisierten Ultraschalltöne und die Kommunikation existieren Seite an Seite mit unserem eigenen begrenzten Hörbereich und werden von uns nur subtil wahrgenommen. Die Künstlerin Kathy High und Michelle Temple, der Tontechniker Matt Wellins, der Toningenieur Eric Rosenthal und der Wissenschaftler Jeffrey Burgdorf arbeiten an der Entwicklung von Instrumenten, die es ermöglichen, diese verborgene Audiowelt der Ultraschallkommunikation von Ratten zu erforschen. Ein bisheriges Projekt ist Rat Laughter (Rattenlachen), bei dem aufgezeichnetes Ultraschallkichern von Ratten verwendet wird, um einen Lachchor zu komponieren, den Laborratten genießen können.