IN-PROGRESS… | COLLOQUIUM
Forschung in Kunst, Geistes- und Naturwissenschaften
Mit Saša Spačal und Joana MacLean
Art Laboratory Berlin freut sich, Sie zu unserem diskursiven Format einzuladen – einem von Regine Rapp kuratierten Colloquium über Forschung in Kunst, Geistes- und Naturwissenschaften (neben unserem Reading Club, kuratiert von Tuçe Erel).
Das Colloquium (am 8. November nur online!) richtet sich an ein internationales, interdisziplinäres Forschungspublikum, um vergangene, aktuelle oder zukünftige Projekte von Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, Kurator:innen oder Redakteur:innen aus den Bereichen Kunst, Geistes- und Naturwissenschaften vorzustellen und zu diskutieren. Die Themen können sich auf ein Kunstprojekt, ein Buch, einen Text oder ein Kapitel, ein Forschungs- oder Ausstellungsprojekt, ein Laborexperiment, eine Vortragsreihe, ein Konferenzkonzept oder anderes beziehen.
Die Präsentationen und der Austausch werden sich auf den work-in-progress der Arbeiten konzentrieren. Methodische Ansätze – theoretisch oder praktisch – sind hier ebenfalls von großem Interesse. Während unserer Forschung wechseln wir häufig zwischen praktischer Untersuchung und theoretischer Forschung und greifen oft auch auf verschiedene Disziplinen zurück. In Anlehnung an die ursprüngliche Bedeutung von Colloquium als „gemeinsames Sprechen“ wollen wir eine Plattform für den Austausch darüber bieten und verschiedene Arten von Arbeitsprozessen einbeziehen, die oft nicht gesehen oder nicht besprochen werden.
Zum Aufbau der Sitzungen: Jede Sitzung besteht aus zwei Präsentationen und Diskussionen, insgesamt etwa 90 Minuten. Das Colloquium lädt zu informellen Gesprächen zwischen den Teilnehmenden ein.
Vortragende der Sitzung am 8. November 2022
Saša Spačal | Terra Xenobiotica or How to Become
Die Künstlerin Saša Spačal arbeitet an der Schnittstelle zwischen der Erforschung lebender Systeme, zeitgenössischer Kunst und Klangkunst. Ihre künstlerische Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung technologischer Schnittstellen und Beziehungen zu organischen und mineralischen Bodensubstanzen, wobei sie posthumane Kontexte, Biopolitik und Nekropolitik miteinbezieht. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, ausgezeichnet und aufgeführt, u. a. bei Ars Electronica Festival (AT), Transmediale Festival (DE), Perm Museum of Contemporary Art (RUS), Onassis Cultural Center Athens (GR), Chronos Art Center (CHN), Kapelica Gallery (SI), Art Laboratory Berlin (D), um nur einige zu nennen. Im Oktober und November 2022 wird Spačal an der Freien Universität Berlin im Rillig Lab künstlerische Forschung betreiben, kuratorisch begleitet von Art Laboratory Berlin. www.agapea.si
In dem Kolloquium wird Saša Spačal über ihr laufendes Forschungsprojekt Terra Xenobiotica or How to Become sprechen, das sie während ihrer derzeitigen Residency bei Art Laboratory Berlin und im Labor der Rillig-Group | Ökologie der Pflanzen an der Freien Universität Berlin durchführt. „Terra Xenobiotica ist eine Erforschung der dunklen Alterität der Bodenökologie, einer eigenen Umwelt, in der sich mineralische und organische Stoffe als Fremde verschränken, sich aber in die Einheit des Bodens auflösen, der biologisches Leben in der Zone trägt.“ (S. Spačal)
Joana MacLean | plastisphere
Joana MacLean ist Mikrobiologin und interessiert sich für zukünftige Ökologien und Forschungsbereiche, die andere spekulative Methoden ermöglichen. Als Doktorandin am GFZ Helmholtz-Zentrum Potsdam arbeitet sie derzeit an mikrobiellen Gemeinschaften in anthropogenen Landschaften und kunststoffverschmutzten Böden. Ihre aktuelle künstlerische und biologische Forschung konzentriert sich auf Plastik als neogeologisches Material und als (mikro)biologischen Lebensraum für Bakterien und Pilze.
Im Kolloquium wird sie über die Fortschritte ihrer Promotion im Bereich der Plastisphäre und die Methoden sprechen, mit denen sie sich diesem Thema genähert hat. Joana MacLean hat die letzten Jahre damit verbracht, mikrobielle Gemeinschaften in kunststoffverschmutzten Böden zu untersuchen, ein Prozess, der nicht nur wissenschaftliche Praxis beinhaltet, sondern auch die Pflege eines Themas in ihrem persönlichen Raum als Mensch, Frau und Forscherin.