CHRYSALIS. ARTISTS IN LABS
Artist Scientist Dialogue
Mit Julius Holtz und Julia von Thienen
Kommen Sie am Freitag, den 28. November 2025 zum ersten von mehreren ARTIST SCIENTIST DIALOGUES, die im Rahmen des aktuellen Forschungsprojekts CHRYSALIS. ARTISTS IN LABS bei Art Laboratory Berlin stattfinden werden. Der Komponist und Klangforscher Julius Holtz, einer der CHRYSALIS-Residence-Künstler:innen, wird im Dialog mit Prof. Dr. Julia von Thienen von der German University of Digital Science sprechen.
Julia von Thienen ist Forscherin, Pädagogin und Innovatorin an der Schnittstelle von digitaler Technik und kollaborativer Kreativität. Julias Forschung auf dem Gebiet des Sonic Thinking und Neuro Design am Hasso-Plattner-Institut inspirierte Julius Holtz zu seinen aktuellen künstlerischen Untersuchungen zur Beziehung zwischen Klang und Brain-Computer-Interfaces. Darüber hinaus wird Julius seine künstlerische Forschung zur Interaktion zwischen Teilnehmenden, Klangumgebungen, der Bildung von (Selbst-)Bewusstsein und der Schaffung von Räumen, die zum aktiven Zuhören einladen, diskutieren.
Anhand technischer, biologischer und konzeptioneller Einblicke in die Gestaltung seiner durch Brain-Computer-Interfaces erweiterten Hörsitzungen wird Julius demonstrieren, wie er mentale Aktivitäten mittels Echtzeit-Datensonifikation in Klangkompositionen übersetzt. Achtsamkeit und die Praxis des aktiven Zuhörens sind eng miteinander verbunden: Welche neuen Perspektiven ergeben sich aus dem Zuhören sich selbst gegenüber und anderen? Welche Rolle spielt bewusstes und achtsames Handeln für unsere Gesellschaft und Umwelt? Wie können technologische Innovationen dazu beitragen, diese Eigenschaften zu fördern oder zu verändern?
Über CHRYSALIS. ARTISTS IN LABS
In den Jahren 2025 und 2026 führt Art Laboratory Berlin das neue innovative Projekt CHRYSALIS. ARTISTS IN LABS durch, das einen interdisziplinären Austausch zwischen Kunst und Naturwissenschaft in Berliner Wissenschaftslaboren vorsieht und freundlicherweise von der Lottostiftung Berlin unterstützt wird. Aufbauend auf Berlins einzigartiger Stellung als globales Zentrum für Kunst und Wissenschaft wollen wir neue Synergien auf der Grundlage aktueller Forschungsthemen schaffen. In Zusammenarbeit mit einem Konsortium von Naturwissenschaftler:innen der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Universität der Künste Berlin, der Charité und dem Bernstein Center for Computational Neuroscience initiiert Art Laboratory Berlin Artist-in-Lab-Residenzen für vier international anerkannte, in Berlin lebende Künstler:innen – Helena Nikonole, Julius Holtz, Sybille Neumeyer und Margherita Pevere. Wir erwarten starke Ergebnisse im transdisziplinären Wissenstransfer, in der künstlerischen Forschung, in der Art-Science-Kommunikation und neue künstlerische Arbeiten, die die Innovationen des 21. Jahrhunderts kritisch in den Blick nehmen.
Über die Sprechenden
Julius Holtz ist Komponist und Klangforscher, dessen Arbeit sich mit den Schnittstellen zwischen elektroakustischer Musik, Medienkunst und interaktiven Klangumgebungen befasst. In seiner Praxis erforscht er multisensorische Formate, die Musik und Sounddesign, Visuals und Publikumsbeteiligung kombinieren, was zu Projekten wie SONIC SCULPTURE (Berliner Festspiele) und INTROSPECTIVE GARDEN (Charité Berlin und MIT) geführt hat. Seine aktuelle Forschung verbindet generative KI mit neuronaler Aktivität und schafft adaptive Klanglandschaften, die unsere Konzepte von Bewusstsein, Identität und Kollektivität hinterfragen. Verwurzelt in der Berliner Clubkultur der 1990er Jahre und später an der Universität der Künste geprägt, schlägt seine Arbeit eine Brücke zwischen experimenteller Performance, technologischer Innovation und künstlerischer Forschung. Julius Holtz‘ künstlerische Forschung bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Neurowissenschaften und Klangkunst. Sie konzentriert sich auf die Entwicklung von Klangumgebungen, die die Teilnehmenden durch Sensorik und Datensonifikation einbeziehen und sie in das Kunstwerk selbst einbetten. In diesem Zusammenhang präsentierte er das Projekt Introspective Garden an der Charité Berlin, am HPI Potsdam und bei der MIT Tangible Media Group. Diese Forschung ist der Ausgangspunkt für sein Projekt bei CHRYSALIS. ARTISTS IN LABS bei Art Laboratory Berlin, wo Julius mit Wissenschaftler:innen des Bernstein Center for Computational Neuroscience der HU Berlin sowie des Instituts für Physiologie für Schlafforschung und klinische Chronobiologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin zusammenarbeitet.
Prof. Dr. Julia von Thienen ist Forscherin, Pädagogin und Innovatorin an der Schnittstelle zwischen digitaler Technik und kollaborativer Kreativität. Der Ansatz ihrer Forschungsgruppe verbindet technologische Innovation mit Erkenntnissen aus der Neuropsychologie, der Designforschung und den Künsten. Mit einem akademischen Hintergrund in Neuropsychologie und jahrzehntelanger Erfahrung in technischen Fachbereichen – wie dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam in Zusammenarbeit mit der Stanford University und dem Massachusetts Institute of Technology – untersucht sie in ihren Studien Kreativität aus verschiedenen Blickwinkeln: wie wir kreativ sind, wer kreativ ist, wann und wo Kreativität entsteht, was dabei entsteht und warum. Sie untersucht auch die Auswirkungen, die sich aus kreativen Prozessen ergeben, und verfolgt die Wege von der Erfindung zur Innovation und die daraus resultierenden Auswirkungen. Ein wichtiger Teil der Forschung ihrer Gruppe befasst sich mit der Schöpfung über mehrere Sinnesmodalitäten hinweg: Sprache oder Bild, Ton, Greifbares, Bewegung, Geruch oder Geschmack. Forschung und Lehre in ihrem Fachgebiet erfordern ein breites Spektrum an Ansätzen, von funktionalem Design und Technik bis hin zu künstlerischem Ausdruck. Als Initiatorin der Neurodesign Group am HPI und in ihrer derzeitigen Funktion als Professorin für Design Thinking Research und Neurodesign an der Deutschen Universität für Digitale Wissenschaft fördert sie gerne eine Kultur der experimentellen Erforschung von Kreativität, in der wissenschaftliche Strenge mit künstlerischer Vorstellungskraft verbunden wird.

