Time & Technology/ 2
Navigating the Everyday
plan b (Sophia New & Daniel Belasco Rogers)
In der ersten Jahreshälfte 2012 wird Art Laboratory Berlin die Ausstellungsserie Time & Technology realisieren. Es ist eine Reflexion darüber, wie die radikalen technologischen Veränderungen der letzten 20 Jahre unsere Wahrnehmung von Zeit beeinflusst haben und wie wir dahingehend unsere Zeit strukturieren, unsere Tage planen und unser Leben gestalten..
Das Ausstellungsprojekt Navigating the Everyday präsentiert Arbeiten von plan b, des britischen Künstlerpaars Daniel Belasco Rogers und Sophia New, und stellt ihre erste Einzelausstellung in Deutschland dar. Rogers und New haben seit 2003, bzw. 2007 ihre täglichen Gänge per GPS aufgezeichnet, sämtliche Bereiche ihrer digitalen Kommunikation (so beispielsweise mobile Textnachrichten) ausgewertet und künstlerisch verarbeitet. Ihre Arbeit entsprechen einer künstlerischen Recherche mittels der digitalen Archivierung ihrer Bewegungen.
Over the years this practice has become part of everyday life, a fMit den Jahren wurde diese Praxis zu einem Teil des Alltags, einer Form privater und persönlicher Überwachung, bei der die Künstler ihre eigenen Daten generieren. Dies spiegelt das Vorgehen anderer privater und öffentlicher Agenturen wider, die alle verfügbare Daten sammeln.
Since January 2011, the artists have also recorded their moods in Seit Januar 2011 halten die Künstler auch ihre Stimmung dreimal täglich schriftlich fest. Das Stimmungs-Tagebuch soll ihnen ermöglichen, beim Betrachten der Muster ihrer Bewegungen durch das GPS dem emotionalen Leben nachzuspüren und Aufenthaltsort und gegenseitig geschickte Nachrichten abzugleichen. Die Darstellung des Aktes von Erinnerung, Mensch und Maschine bestimmt das Material der 2-Kanal-Video-Installation Narrating Our Lines, die in ihrem Gesamtumfang das erste Mal gezeigt wird. Die Installation stellt die Künstler beim Betrachten einer Animation ihrer GPS-Spuren von 2007 dar. Mit der zeitlichen Distanz von drei Jahren erzählen sie nun, welche Ereignisse ihres Lebens für sie noch in den Spuren präsent sind. Auf dem einen Bildschirm kann der Betrachter die Künstler sehen, während auf dem anderen Bildschirm das gezeigt wird, was die Künstler sehen – die bereits erwähnten GPS-Spuren. Eine bemerkenswerte Spannung wird erreicht, während sie das Narrativ ihres gemeinsamen Lebens (re)konstruieren.
Neben dieser Installation werden verschiedene andere Objekte vorgestellt, die sich aus der Sammlungspraxis ergeben haben: All The Text Messages We Sent Each Other in 2011, ein Archiv ihrer mobilen Textnachrichten, Listen des persönlichen Vokabulars, das je nach Häufigkeit im Gebrauch erstellt wurde, sowie Mood Reports, Protokolle der schwankenden Stimmungen, die nach Jahreszeit, Tageszeit und Lage der Künstler zueinander geordnet sind. Im Klangstück GPS Satellite Sonification sucht ein GPS-Gerät den Himmel nach Sateliten ab und reagiert auf die erkannten Sateliten vom Fenster des Ausstellungsraums aus mit akustischen und visuellen Signalen.