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Time & Technology/ 4

Embodiment of Time

Yasuhiro Sakamoto mit Iñigo Giner Miranda | Dave Hebb

Yasuhiro Sakamoto & Iñigo Giner Miranda: Visible Canon. String Quartet without Strings for Four Loudspeakers and an Art Machine, 2012

Dave Hebb: Monitor, 2012

Art Laboratory Berlin freut sich, die Ausstellung Embodiment of Time als vierten und letzten Teil der Serie Time & Technology zu präsentieren

Der japanische Künstler und Wissenschaftler Yasuhiro Sakamoto und der spanische Komponist Iñigo Giner Miranda haben die Installation Sichtbarer Kanon. Streichquartett ohne Streicher für vier Lautsprecher und eine Kunstmaschine, im vorderen Raum zu sehen, für diese Ausstellung entwickelt.

Yasuhiro Sakamoto & Iñigo Giner Miranda: Visible Canon. String Quartet without Strings for Four Loudspeakers and an Art Machine, 2012

Yasuhiro Sakamoto & Iñigo Giner Miranda: Visible Canon. String Quartet without Strings for Four Loudspeakers and an Art Machine, 2012

Yasuhiro Sakamoto & Iñigo Giner Miranda: Visible Canon. String Quartet without Strings for Four Loudspeakers and an Art Machine, 2012

Yasuhiro Sakamoto & Iñigo Giner Miranda: Visible Canon. String Quartet without Strings for Four Loudspeakers and an Art Machine, 2012

Yasuhiro Sakamoto & Iñigo Giner Miranda: Visible Canon. String Quartet without Strings for Four Loudspeakers and an Art Machine, 2012

Yasuhiro Sakamoto & Iñigo Giner Miranda: Visible Canon. String Quartet without Strings for Four Loudspeakers and an Art Machine, 2012

Yasuhiro Sakamoto & Iñigo Giner Miranda: Visible Canon. String Quartet without Strings for Four Loudspeakers and an Art Machine, 2012

Die Klangskulptur überträgt am Beispiel zeitgenössischer und klassischer Musik komplexe Zeitstrukturen in ein akustisch visuelles Modell. Der Begriff Musik wird hier im weitesten Sinne als eine Organisation der Zeit verstanden, die nicht nur durch rein klangliche Materialien erfolgen kann, sondern Bewegungsmuster (fallende Murmeln, drehende Räder) und optische Patterns (z. B. Video) schafft. Dieses Projekt leistet am Beispiel einer philosophischen Reflexion des Kanons einen wesentlichen Beitrag für das Verständnis unseres heutigen, komplexer gewordenen Umgangs mit Zeit –angefangen von verdichteten und überlagerten temporalen Schichtungen bis hin zu Phänomen der Gleichzeitigkeit verschiedener Tätigkeiten.

Ausgehend von der Pythagora-Maschine, die Sakamoto und Kollegen in Japan bereits 2004–2006 realisierten, wurde nun auf der Grundlage von drei klassischen und modernen Musikstücken die Klangskulptur entwickelt. Das erste Stück ist ein Fragment aus Pachelbels Kanon und Gigue in D-Dur aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, gespielt vom amerikanischen Violinisten Matt Peebles. Das zweite Stück ist eine Umkehrung von Pachelbels Kanon, die überraschend harmonisch klingt, aber der entgegen gesetzten Logik folgt; ihre musikalische Syntax ist verändert worden. Das dritte Stück ist eine Komposition von Iñigo Giner Miranda, bei dem er sich analoger Geräusche der Kunstmaschine bediente. Es lässt sich als „Geräusch-Kanon“ in drei Teilen verstehen, die dieselbe Stimme zu verschiedenen Intervallen spielen.

Der Arbeit liegt ein Computerprogramm zugrunde, das von Sakamoto selbst entwickelt wurde und auf die komplexe Form des Systems der Murmelbahn einwirkt. Die Kunstmaschine kann als ein skulpturaler Algorithmus verstanden werden. “Unser Projekt zielt auf die Thematik der audio-visuellen Perzeption und versucht, eine kross-modale Gesamtgestalt zu darzustellen, die den Laut (= Ton) mit dem Sichtbaren (= Bewegung) beim Wahrnehmungsprozess verbindet.“ (Y. Sakamoto & I. Miranda, Juli 2012).


Der US-amerikanische Künstler Dave Hebb beschäftigt sich mit Artefakten der industriellen Zivilisation in Form von Fotografien, Videos und Installation über unsere Zivilisation. Er beobachtet und dokumentiert den Gegensatz vom natürlichen organischen Prozess des Werdens und Vergehens und den klar geometrischen Formen unserer technologischen Infrastruktur. Seine künstlerischen Projekte legt er oftmals über lange Zeiträume und über verschiedene Jahreszeiten hinweg an.

Dave Hebb: Monitor, 2012

Dave Hebb: Monitor, 2012

Dave Hebb: Monitor, 2012

Dave Hebb: Monitor, 2012

Dave Hebb: Monitor, 2012

Dave Hebb: Monitor, 2012

Seine Videoarbeit Monitor, im hinteren Raum zu sehen, ist eine Video- und Fotodokumentation einer räumlichen Intervention, die sich über ein Jahr erstreckt. Hebb stellte dafür einen Computermonitor in die freie Natur und nahm über das gesamte Jahr hinweg mehrmals wöchentlich die Veränderungen der Umgebung mit der Fotokamera auf. Seine Arbeit wird auf alten Rechnern abgespielt und auf alten Monitoren gezeigt und ist von sich aus instabil, ein bekanntes Problem der alternden Technologie. Selbstreferentiell ist die Arbeit insofern, als der Monitor ein Teil des Displays ist und ebenso Subjekt der Arbeit selbst ist; letzteres ist besonders im medienarchäologischen Sinne zu verstehen.

„Themen der Permanenz, Entropie, Obsoleszenz sowie Impulse des Kontrollierens und Desinfizierens stehen der regenerativen Kraft und der zyklischen Struktur der Natur gegenüber. Die Verwendung symmetrischer Kompositionen, Kreisformen und rhythmischer Muster verweist auf die sakrale Kunst alter Kulturen.“ (Dave Hebb, Juli 2012). Die Arbeit regt an, die eigene komplexe Beziehung zu Natur und Technik zu befragen und darüber zu reflektieren, wie Technologie unsere Erfahrung mit Zeit verändert.

Zeit & Technologie – einige theoretische Überlegungen (.pdf)

Presse Feedback

Portal Kunstgechichte, Felix Jäger: Embodiment of Time

Ort

Art Laboratory Berlin
Prinzenallee 34, 13359 Berlin

Datum und Öffnungszeiten

Vernissage 31. August 2012
1. September – 14. Oktober 2012

Kuratiert von

Regine Rapp & Christian de Lutz

Team

Regine Rapp, Christian de Lutz, Olga Shmakova, Kerstin Karge

Fotodokumentation

Art Laboratory Berlin

Kooperationspartner

Humboldt-Universität zu Berlin

Medienpartner

Unterstütz von

Unser 2012 Programm wurde zu einem Großteil durch eine Spende von Michael Schröder möglich gemacht

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