The Work of Art in the Age of Artificial Intelligence
Natalia Fuchs und Helena Nikonole | Talk mit Maurice Jones
Im Rahmen der Ausstellung CTM 2019 finden bei und in Zusammenarbeit mit Art Laboratory Berlin zwei Veranstaltungen statt, die sich mit aktuellen Vorstellungen von Künstlicher Intelligenz in Kunst und Gesellschaft beschäftigen. Beide sind kostenlos und öffentlich zugänglich, der Workshop ist jedoch auf 10 Personen begrenzt und erfordert daher eine Voranmeldung. Die Ausstellung CTM 2019 Persisting Realities ist noch bis zum 17. März im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien zu sehen.
13 March | “Are Androids the better humans?“
Der in Tokio lebende Kurator und Kulturdiplomatie-Forscher Maurice Jones untersucht, wie unterschiedliche Haltungen gegenüber KI, Robotik und Transhumanismus durch die Affinität der japanischen Gesellschaft zu Technologie, Automatisierung etc. erforscht und dargestellt werden. Der Vortrag ist kostenlos und öffentlich zugänglich.
14-15 March | “The Work of Art in the Age of Artificial Intelligence”
Dieser konzeptionelle künstlerische Forschungsworkshop der Medienkunstkuratorin Natalia Fuchs und der Medienkünstlerin Helena Nikonole, der Künstliche Intelligenz als Konzept, neuronale Netzwerke als Werkzeug und forschungsbasierte kuratorische Lösungen als Ansatz umfasst. Laut Helena Nikonole ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit den potentiellen Möglichkeiten (und auch potentiellen Risiken) von Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder dem Internet der Dinge notwendig, um den Kontext der modernen technologisch und medial bestimmten Welt zu verstehen. Natalia Fuchs ist eine Medienkunstkuratorin, die sich beim Kuratieren von Ausstellungen und Kunstprojekten mit historischen Kontexten auseinandersetzt. Aus ihrer Sicht ist es entscheidend zu sehen, wie die Wahl der neuen Medien für den Künstler mit topologischen Räumen in der Kunstgeschichte korreliert. Mit anderen Worten, die Referenzierung des Begriffs auf einen externen Raum ist ihr Ansatz, um Medienkunst-Communities stabil und beständig aufzubauen; was sich im „Kunstwerk im Zeitalter der künstlichen Intelligenz“ widerspiegelt, das zu einer globalen Forschungs-Community-Plattform für Künstler, Kuratoren und Technologiespezialisten wurde.
In ihrem Workshop teilen Natalia und Helena ihre Erfahrungen mit zeitgenössischer konzeptioneller künstlerischer und kuratorischer Arbeit im Bereich der Medienkunst in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz. Die Teilnehmer sind eingeladen, sich der forschungsbasierten Praxis anzuschließen, beginnend mit der Erkundung des intuitiven Interesses an einem bestimmten Thema und der Umwandlung dieses Interesses in eine Forschungsmethodik über die Auswahl eines Instruments und einer Form bis hin zur Entwicklung eines Kunstprojekts. Im praktischen Teil des Workshops lernen die Teilnehmer spezifische Werkzeuge kennen und evaluieren ihre eigenen konzeptionellen Ideen bezüglich künstlicher Intelligenz. Jeder, der bereits mit Ideen in irgendeiner kreativen Disziplin arbeitet oder damit anfangen möchte und sich für moderne Werkzeuge, einschließlich KI, interessiert, ist zur Teilnahme eingeladen.
Der Workshop ist kostenlos, aber auf 10 Teilnehmer begrenzt. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung inklusive Portfolio und Ihrer Projektidee bis zum 2. März an aiworkshop@artypical.com. Die ausgewählten Teilnehmer werden am 4. März informiert.
Über die Facilitator:innen
Natalia Fuchs ist New Media Researcher, Kunsthistorikerin, internationale Kuratorin und Kulturproduzentin. Sie ist Absolventin der University of Manchester (MA Cultural Management), UK, und der Donau-Universität (MA MediaArtHistories) in Österreich. Zwischen 2009 und 2013 entwickelte sie das Media Forum auf dem Moscow International Film Festival und die Kunstmesse Vienna Contemporary. 2013 gründete Natalia das Kunstvermittlungsbüro ARTYPICAL und wurde dann zur Kuratorin des Polytechnischen Museums (Moskau) ernannt – wo sie neben den Ausstellungen („Earth Lab“ co-kuratiert mit Ars Electronica, „On the Origin of the New“ im Garage Museum of Contemporary Art und andere) das interdisziplinäre Programm Polytech.Science.Art in den Jahren 2013-2016 kuratierte. Im Jahr 2015 erhielt das Programm ein Diplom des Kulturministeriums als „Das beste pädagogische Museumsprojekt“ in Russland. 2016-2018 war Natalia Fuchs Kuratorin, Leiterin der Abteilung für multimediale Kunst und stellvertretende Direktorin des Nationalen Zentrums für zeitgenössische Kunst in Moskau, Russland, wo sie die TECHNE-Plattform für innovative Kunst ins Leben rief. Seit 2017 unterrichtet Natalia Fuchs außerdem Medienkunstgeschichte an der Staatlichen Universität Moskau (Fachbereich Weltkunstgeschichte) und Art&Science an der ITMO Universität. Zu ihren jüngsten internationalen Projekten gehört die Ausstellung technologischer Kunst „Open Codes – Living in Digital Worlds“ im ZKM Zentrum für Kunst und Medien (co-kuratiert mit Peter Weibel) in Deutschland. Derzeit ist Natalia Fuchs Kuratorin und Koproduzentin des GAMMA Festivals, das jährlich in Sankt Petersburg, Russland, stattfindet, und Beraterin für das Barbican Centre (London, UK) für die Ausstellung „AI: More Than Human“, die der Künstlichen Intelligenz gewidmet ist und im Mai 2019 eröffnet werden soll.
Helena Nikonole st eine Medienkünstlerin und Dozentin, die in ihrer Arbeit Überschneidungen von Kunst und Technologien wie Künstliche Intelligenz und Internet der Dinge erforscht. Sie hält Vorträge und Workshops im Bereich der neuen Medienkunst und der neuen Ästhetik an verschiedenen Institutionen, darunter das Nationale Zentrum für zeitgenössische Kunst (Moskau), das Institut für Philosophie (Russische Akademie der Wissenschaften), das Department of Art & Culture Education Programs und die Rodchenko Art School. Zu den Ausstellungen gehören „Persisting Realities“ im Rahmen des CTM Festivals (Kunstraum Kreuzberg, Berlin, Deutschland), „Open Codes“ ZKM Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, Deutschland, „The Wrong – New Digital Art Biennial“, „New Codes of Art“, ELECTROMUSEUM (VI. Moskauer Biennale für zeitgenössische Kunst), „PolitechScienceArt“-Ausstellung im GARAGE Museum Moskau, „Earth Lab“ (Gemeinschaftsprojekt des Polytechnischen Museums und des Ars Electronica Center), „101“ Mediapoetry Festival (St. Petersburg) und viele andere.
Maurice Jones ist ein internationaler Kurator und Forscher für Kulturdiplomatie mit Sitz in Tokio, Japan. Nach Abstechern in den Journalismus und die Unternehmensberatung produziert, kuratiert und kommuniziert er das Festival für elektronische Musik und digitale Kunst MUTEK.JP seit dessen Ankunft in Tokio im Jahr 2016. Als künstlerischer und kommunikativer Leiter von MUTEK.JP engagiert er sich für die Förderung von elektronischer Musik und digitaler Kunst in Japan und der weiteren Region Ostasien. Mit einem MA in internationalen Studien von der Universität Leiden, ist er stark in die Erforschung der Verbindung von Kunst, Musik, Wissenschaft und Technologie und deren Einfluss auf den gesellschaftlichen Fortschritt, die öffentliche Politik und den interkulturellen Austausch auf globaler Ebene investiert.