Begleitende Talkshow-Reihe
Feminist SF: Visions of M/otherhood & Reproduction
Kuratiert
und moderiert von Isabel de Sena
Die
dreiteilige Veranstaltungsreihe würdigt die starken alternativen
Vorstellungen von Mutterschaft, die wir durch die Pionierarbeit
feministischer Sci-Fi-Autorinnen geerbt haben, vor allem in Bezug
auf ihre Ablehnung der Konventionen über (technologische) Reproduktion,
Kindererziehung, den mütterlichen Körper und Sexualität
sowie ihre Erfindung des Ökofeminismus und der unzähligen
Formen artenübergreifender Verwandtschaft.
Statt einer nostalgischen Reflexion untersuchen die Veranstaltungen
die nachhaltige Relevanz dieser Autorinnen im aktuellen soziokulturellen
und politischen Kontext und laden Expert_innen aus unterschiedlichen
Bereichen ein (Bildende Kunst, Gender-Studien, Literatur, Biotechnologie
und Politikwissenschaftene), ihren "idealen Fernseh- und Leseabend"
zu diesem Thema zu programmieren.
In einem Live-Talkshow-Format werden die ausgewählten Aufnahmen
und Live-Lesungen mit Gesprächen durchsetzt, so dass das Publikum
die Werke durch die Augen des Gastes (wieder-)entdeckt.
Eingeladene Gäste & Zeitplan
27. August 2020, 18 -20 Uhr: Mary Maggic (Künstlerin)
24. September 2020, 18 -20 Uhr: Alison Sperling (Wissenschaftlerin
| Literaturwissenschaft und Gender Studies)
13. Oktober 2020, 18 -20 Uhr: Noemi Yoko Molitor (Künstlerin
und Wissenschaftlerin | Postkoloniale Studien und Queer Art)
Theater
Hall PA58, Prinzenallee 58, 13359 Berlin
Die
Talkshow findet in englischer Sprache statt
Anmeldung erforderlich
Gebühr: 8 Euro / 5 Euro (erm.)
Der Platz ist aufgrund der derzeitigen Hygiene- und Distanzierungsmaßnahmen
für öffentliche Veranstaltungen begrenzt.
Das Theater ist für Rollstuhlfahrer_innen zugänglich
und verfügt über eine rollstuhlgerechte Toilette. Wenn
Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten, aber eventuell
noch Hilfe benötigen, informieren Sie uns bitte bei der Anmeldung.
Episode #1: Mary Maggic
Donnerstag, 27. August
Mary Maggic (geb. Los Angeles, 1991) ist eine non-binäre chinesisch-amerikanische
Künstlerin, die derzeit in Wien, Österreich, lebt. Ihre
Arbeit umfasst Amateurwissenschaft, öffentliche Workshopologie,
Performance, Installation, Dokumentarfilm und spekulative Fiktion.
Seit 2015 konzentriert sich Maggic's Forschung auf Hormonbiopolitik
und Umwelttoxizität und darauf, wie das Ethos und die Methodologien
des Biohacking dazu dienen können, unsichtbare Linien molekularer
(Bio-)Macht zu entmystifizieren. Als Master-Absolventin am MIT Media
Lab (Forschungsgruppe Design Fiction) wurden ihre Arbeiten international
ausgestellt, darunter im Philadelphia Museum of Art (US), in der
Science Gallery London (UK), im Migros Museum of Contemporary Art
(CH), im Haus der Kulturen der Welt (DE), Jeu de Paume (FR), am
MOCA Tuscon (US), im Haus der elektronischen Kunst (CH), am Institute
of Contemporary Arts London (UK), bei Art Laboratory Berlin (DE),
im Jogja National Museum (ID) und im Spring Workshop (HK). Im Jahr
2017 wurde ihr Projekt "Open Source Östrogen" mit
einer lobenden Erwähnung beim Prix Ars Electronica Hybrid Arts
ausgezeichnet. 2019 beendete Maggic einen 10-monatigen Fulbright-Aufenthalt
in Yogyakarta, Indonesien, der die Rolle des javanesischen Mystizismus
in der Krise der Plastikverschmutzung untersuchte. Maggic ist derzeit
Mitglied des Online-Netzwerks Hackteria: Open Source Biological
Art und dem Labortheater-Kollektiv Aliens in Green, sowie seit kurzem
Mitarbeiterin des radikalen Lehrplanprojekts Pirate Care.
https://maggic.ooo/
Episode #2: Alison Sperling
Donnerstag, 24. September
Links:
Louise Bourgeois: blue is the color of your eyes, 2008, Foto:
Moderna Museet-Stockholm; mitte:
Foto: Alison Sperling; rechts: Film
still, Emilija karnulyte, Sironomelia, 2017
Alison Sperling stammt aus Oakland, Kalifornien, und lebt und arbeitet
seit zwei Jahren in Berlin. Derzeit ist sie Stipendiatin der Internationalen
Postdoktoranden-Initiative (IPODI) an der Technischen Universität
Berlin im Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung
und Affiliated Fellow am ICI Institut für Kulturforschung Berlin.
Sie beschäftigt sich mit Wissenschaft und schrägen Fiktionen
des 20. und 21. Jahrhunderts, zeitgenössischer ökologischer
Kunst, feministischer und queerer Theorie und dem Anthropozän.
Kürzlich herausgegebene Projekte umfassen eine Ausgabe von
Paradoxa: World Studies in Literary Genres zum Thema "Climate
Fictions" und eine Sonderausgabe von Studies in the Fantastic
mit dem Titel "Weird Temporalities", die beide in diesem
Sommer erschienen sind. Sie hat zu einer Reihe von Sammelbänden
über Science-Fiction, das Anthropozän und feministische
Theorie beigetragen, unter anderem zu einem kürzlich erschienenen
Essay "Radiating Exposures" für die Buchsammlung
über Weathering: Ecologies of Exposure, der kürzlich bei
ICI Berlin Press erschienen ist. Sie ist Autorin von Zeitschriftenaufsätzen
und Buchbesprechungen, darunter ein demnächst erscheinendes
Interview in der ersten überarbeiteten Sammlung der Arbeiten
des neuen seltsamen Autors Jeff VanderMeer mit dem Titel Surreal
Entanglements, und sie arbeitet an der Fertigstellung ihres ersten
Buchmanuskripts mit dem Titel "Weird Modernisms". Ihr
zweites Buchprojekt, das sie an der TU Berlin entwickelt, theoretisiert
giftige Naturen durch queere und feministische Reproduktions- und
Naturphilosophien, insbesondere durch nukleare Kunst und Kultur.
Zusätzlich zum Verlagswesen organisiert Alison manchmal Veranstaltungen
in Berlin zu zeitgenössischer Kunst, Ökologie, Klimawandel,
Gender Studies und Science-Fiction.
Episode
#3: Noemi Yoko Molitor
Dienstag, 13. Oktober
Noemi Yoko Molitor,
PhD, ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Schriftstellerin.
Sie studierte Gender Studies und Europäische Ethnologie an
der Humboldt-Universität zu Berlin, der Cornell University
und der Emory University mit den Schwerpunkten postkoloniale Studien
und Queer Art.
Als
VJ-Homonym animiert sie ihre Gemälde und Fundstücke in
digitale Farbräume oder folgt auf dem Mars verlorenen Zwillingsrovern.
Sie ist Gründungsmitglied des VJ-Kollektivs Trial und Theresa,
einem Experiment zum Austausch von Filmmaterial und Live-Signalen.
Manchmal tritt sie auch als das Orakel des Kollektivs Jane V auf
und tippt Botschaften aus der neuen materiellen feministischen Zukunft
ab. In letzter Zeit hat Molitor die Verwandtschaft zwischen repetitiven
Gesten und Skalierungsverfahren in Malerei und Video untersucht.
Sie arbeitet auch an einer Reihe von abstrakten Schwesterbildern,
die sich über Raum und Zeit hinweg verbinden: Wie viele Bewegungen
sind nötig, um auf die andere Seite eines Bildes zu gelangen?
Da sie Zeit und Raum in Farben sieht, geht Molitors innige Beziehung
zur Farbe auf die Lehren von Star Trek The Next Generation
und feministische Sci-Fi-Romane zurück. Zeit ist orange (Orange)
und Raum ist (das) blau(e) (Meer).
www.noemiyokomolitor.com,
www.trialandtheresa.de
Dissertation: https://etd.library.emory.edu/concern/etds/dr26xz657?locale=fr
Die Talkshow-Reihe findet im Rahmen des Projekts The Camille
Diaries. New Artistic Positions on M/otherhood, Life and Care bei
Art Laboratory Berlin statt.
(Mehr Information)
Mary Maggic mit Isabel de Sena. Foto: Franz Reimer.
Mary Maggic. Foto:
Franz Reimer.
Alison Sperling mit Isabel de Sena. Foto:
Franz Reimer.
Noemi Molitor mit Isabel de Sena. Foto:
Clara Reimer.
Noemi Molitor. Foto:
Clara Reimer.
Isabel de Sena. Foto:
Clara Reimer.
Mit
freundlicher Unterstützung von:
Assoziierte
Projektpartner:
Das Projekt THE CAMILLE DIARIES entstand aus einer freundlichen
Einladung zur Teilnahme am internationalen kuratorischen Schwarm
für den Open Call "M/others and Future Humans", der
von Ida Bencke (LABAE, Kopenhagen, DK) und Eben Kirksey (Princetons
Institute for Advanced Study, USA) initiiert wurde.
Medienpartner:
art-in-berlin.de, www.art-in-berlin.de
AVIVA-Berlin Online Magazin für Frauen, www.aviva-berlin.de
Weitere
Informationen folgen in Kürze. Für Presseanfragen senden
Sie bitte eine E-Mail an: presse@artlaboratory-berlin.org
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