THE
CAMILLE DIARIES.
New Artistic Positions on M/otherhood, Life and Care
Sonia Levy | Mary Maggic | Naja Ryde Ankarfeldt | Baum
& Leahy | pela Petrič
Margherita Pevere | Ai Hasegawa | Nicole Clouston | Cecilia Jonsson
| Tarah Rhoda
Ausstellung
und Symposium | Kuratiert von Regine Rapp und Christian de Lutz
Vernissage
27. August 2020, 16-21 Uhr
Laufzeit:
28. August - 4. Oktober 2020
Online Symposium: 26.
September 2020, 10:00 19:45 Uhr (MEZ), mit Livestream (Link
coming soon)
@ Art Laboratory Berlin, Prinzenallee 34 and OKK, Prinzenallee 29,
13359 Berlin
Öffnungszeiten: Do So, 14 18 Uhr
Aktuelle
Hygienmaßnahmen!
Die Ausstellung und das Symposium The Camille Diaries. New
Artistic Positions on M/otherhood, Life and Care stellen
aktuelle künstlerische Arbeiten von elf internationalen weiblichen
und non-binären Künstlerinnen vor (Installationen, Video,
Objekte, Performance). Die künstlerischen Positionen reflektieren
die aktuellen Bedingungen unserer Welt (Umweltveränderungen,
Gender-Aspekte, Biopolitik usw.) und schlagen eine "Ästhetik
der Fürsorge" als Grundlage für das Zusammenleben
zwischen den Arten vor. Hier wird der Planet als ein symbiotisches
Netz verstanden, in dem wir alle miteinander verstrickt sind (Menschen,
Pflanzen, Tiere, Umwelt) - auf molekularer, organischer, ethischer
und biopolitischer Ebene. Die künstlerischen Positionen untersuchen
Reproduktionsmechanismen, biochemische Verbindungen zwischen Menschen
und nichtmenschlichen Organismen, reflektieren kritisch über
weibliche Fortpflanzungsorgane und verweisen auf alternative Biomaterialien
als "Quelle des Lebens" in zukünftigen Zeiten der
Verknappung und Krise.
Der Ausstellungstitel "Camille Diaries" spielt auf die
"Camille Stories" an, das letzte Kapitel von "Staying
with the Trouble" (2016) der Philosophin und Biologin Donna
Haraway. Darin ersetzt eine schrumpfende menschliche Bevölkerung
Geburten durch Fürsorge zwischen den Arten. Jede "Camille"
kümmert sich um das genetische Material einer gefährdeten
Art (des Monarchfalters), indem sie Teile dieses Materials in ihrer
eigenen DNA speichert.
In der Ausstellung erforschen die Künstlerinnen den genetischen
und biochemischen Austausch zwischen Mensch und nichtmenschlichen
Organismen, sowohl als Teil des Anthropozäns als auch als Heilmittel
dagegen. Hier stellt das Thema der biotechnologischen Umgestaltung
des menschlichen Körpers den Menschen an die Peripherie und
lenkt unsere volle Aufmerksamkeit auf andere Lebewesen. Dies schafft
- und das ist zentral für die geplante Veranstaltungsreihe
- ein grundlegendes Verständnis für andere Arten und Organismen
aus feministischer Perspektive.
Sonia Levys 2-Kanal-Videoinstallation For the Love of Corals
ist eine filmische Recherche über die alltägliche Arbeit
bei der Pflege gefährdeter Wesen, um sie vor ihrer bevorstehenden,
vom Menschen verursachten Auslöschung zu retten. Mary Maggic
untersucht in ihrer Arbeit milik bersama rekombinan die surreale
Landschaft eines städtischen indonesischen Flusses, der von
Plastik kolonisiert ist und toxische Auswirkungen auf die Bewohner_innen
der Umgebung hat. Naja Ankerfeldt und Baum & Leahy lassen sich
für ihr Projekt Mammalga von den lebensrettenden Fähigkeiten
von Algen inspirieren, und davon wie man sich mit Algen verbinden
und als Algenfamilie Verwandtschaft schaffen kann. In der Installation
Phytoteratology von pela Petrič wurden Embryonen der
Ackerschmalwand (Schotenkresse) in einem Bad mit Chemikalien aus
dem Körper der Künstlerin gezüchtet, was zu einer
biochemischen Chimäre mit der Künstlerin als "Co-Mutter"
führte.
In
Margherita Peveres Wombs präsentiert lebende Bakterienkolonien,
die in wissenschaftlichen Glaswaren einen fleischähnlichen
Biofilm produzieren und in einer flüssigen Umgebung wachsen,
die mit den Hormonen der Künstlerin durchtränkt ist; und
eine Fotoreihe. Ai Hasegawa reflektiert in ihrer Arbeit I Wanna
Deliver a Dolphin... über einen artenübergreifenden
Akt der Mutterschaft. Nicole Cloustons Arbeit Mud (Berlin)
stellt in 12 rechteckigen Acrylprismen Schlamm aus Berliner Seen
und Flüssen vor. Für die Arbeit Haem hat Cecilia
Jonsson einen Kompass aus Eisen geschaffen, das sie aus dem Blutprotein
Hämoglobin gespendeter menschlicher Plazenten generiert hat.
Tarah Rhodas Ourglass wiederum versteht sich als Hommage
an die bemerkenswerte Allianz zwischen Pflanzen und Tieren durch
Photosynthese und Atmung.
Das 1-tägige Symposium wird die ausgestellten Künstlerinnen
mit Forscher_innen aus den Geistes- und Naturwissenschaften in einen
kritischen Dialog bringen.Anhand der ausgestellten Arbeiten werden
wir über Konzepte des "Collective Survival" und "Arts
of Noticing" (A. Tsing), "Staying with the Trouble"
(D. Haraway) und "Bodies of Water" in Verbindung zum Hydrofeminismus
(A. Neimanis) diskutieren.
-Regine Rapp & Christian de Lutz
Online
Symposium
THE
CAMILLE DIARIES
26. September 2020, 10:00 19:45 Uhr (MEZ), mit Livestream
(Link dazu kommt bald)
Das
eintägige Symposium The CAMILLE DIARIES bringt die Künstlerinnen
in einen kritischen Dialog mit Forschenden aus den Geistes- und
Naturwissenschaften..
In den Panels M/others, Wombs and Placentas, Fluid
Inheritance sowie Modes of Care werden wir die
Konzepte transdisziplinär diskutieren. Auf der Grundlage der
ausgestellten Arbeiten werden wir Ansätze wie "Collective
Survival" sowie "Art of Noticing" (A. Tsing), "Styaing
with the Trouble" (D. Haraway) und insbesondere "Bodies
of Water" mit Blick auf den Hydrofeminismus (A. Neimanis) besprechen.
(Mehr
Informationen)
Exhibition
view Art Laboratory Berlin. Left: Nicole Clouston: Mud (Berlin),
2018-20; right: Margherita Pevere: From the series Wombs_W.01,
2018, and Wombs_W03 ,2019.
Nicole
Clouston: Mud (Berlin), 2018-20, installation, local mud
Nicole
Clouston: Mud (Berlin), 2018-20, installation, local mud
Margherita
Pevere: From the series Wombs_W.01, 2018, laboratory glassware,
living bacterial, culture, microbial biofilm, the artist's urine
extract, silicone tube, metal wire. Wombs_03, 2019 Photographic
series, performance for camera with slug Branko (Arion maximus)
Exhibition
view Art Laboratory Berlin. Left: Margherita Pevere: From the series
Wombs_W.01, 2018, laboratory glassware, living bacterial,
culture, microbial biofilm, the artist's urine extract, silicone
tube, metal wireright: Ai Hasegawa: I Wanna Deliver a Dolphin...,
201113, video
Ai Hasegawa:
I Wanna Deliver a Dolphin..., 201113, video
Exhibition
view Art Laboratory Berlin. Left: Cecilia Jonsson and Rodrigo Leite
de Oliveira: HAEM, 2016, mixed media installation including
custom made compass, text, sound, HD�video; right: Tarah Rhoda:
Ourglass, 2017, installation, spinach, ethanol, IV bag, volumetric
flask, syringe, ultraviolet light
Left:
Tarah Rhoda: Ourglass, 2017, installation, spinach, ethanol,
IV bag, volumetric flask, syringe, ultraviolet light; right: Cecilia
Jonsson and Rodrigo Leite de Oliveira: HAEM, 2016, mixed
media installation including custom made compass, text, sound, HD�video
 
Naja
Ankarfeldt, Baum & Leahy: The Red Nature of Mammalga,
2020
Mary
Maggic: Milik Bersama Rekombinan, 2019, installation
Mary
Maggic: Milik Bersama Rekombinan, 2019, installation
pela
Petrič: Phytoteratology, 2016, multimedia biological
installation
pela
Petrič: Phytoteratology, 2016, multimedia biological
installation
Sonia
Levy: For the Love of Corals, 2018, video installation
Sonia
Levy: For the Love of Corals, 2018, video installation
Source
books for exhibition positions.
All exhibition photos (c) Tim Deussen 2020
Projektteam: Regine Rapp, Christian de Lutz, Tuçe Erel, Linus
Kaufhold, Palooka Frank Natacha, Lamounier Ribeiro, Ayla Warncke
Alle
Spezies sind gleich in Art-in-Berlin.de von Urszula Usakowska-Wolff
(03.09.2020)
Bio-Art
au Art Laboratory de Berlin von Irina Moussakova in lmoussakova.wordpress.com
(17.09.2020)
A
Scientific Motherhood: The Camille Diaries at Art Laboratory
Berlin in berlinartlink.com vom Judith Vallette (Sept. 24, 2020)
Insight:
THE CAMILLE DIARIES, finding kin and m/othering
life In Clot von Lyndsey Walsh (26. Okt 2020)
ArtHist.net
publiziert am 8, Jan 2021, The Camille Diaries
(über
das Symposium)
Mit
der freunlicher Unterstützung von:
Assoziierte
Projektpartner:
OKK, Berlin; PA58 Berlin
Das Projekt THE CAMILLE DIARIES entstand aus einer freundlichen
Einladung zur Teilnahme am internationalen kuratorischen Schwarm
für den Open Call "M/others and Future Humans", der
von Ida Bencke (LABAE, Kopenhagen, DK) und Eben Kirksey (Princetons
Institute for Advanced Study, USA) initiiert wurde.
Medienpartner:
art-in-berlin.de, www.art-in-berlin.de
AVIVA-Berlin Online Magazin für Frauen, www.aviva-berlin.de
Weitere
Informationen folgen in Kürze. Für Presseanfragen senden
Sie bitte eine E-Mail an: presse@artlaboratory-berlin.org
|