DIY
Hack The Panke
Die
im Januar 2018 gegründete Forschungsgruppe DIY Hack the
Panke besteht aus einer Gruppe von Künstler/innen und Wissenschaftler/innen,
die Citizen Science-Projekte entlang der Panke im Norden und im
Zentrum Berlins durchführen.
In
den nächsten Jahren wird der obere Teil der Panke in Berlin-Buch
nach neuen EU-Standards umgestaltet, während die beiden unterirdischen
Einfallspunkte des Flusses in die Spree freigelegt werden. DIY
Hack the Panke interessiert sich für diese wechselnden
Gebiete und die Auswirkungen der Renaturierung, unser Schwerpunkt
liegt allerdings auf der Panke in Wedding und im südlichen
Pankow. Dieser Teil des Flusses, der vor einem Jahrhundert wegen
der Verschmutzung durch nahe gelegene Fabriken und Gerbereien als
"Stinkpanke" bekannt war, ist heute eine beliebte städtische
Grünfläche, die von Anwohnern aufgesucht wird.
Durch
interdisziplinäre Praktiken zielt die Gruppe darauf ab, die
Panke für lebende Organismen zu erforschen und ihre komplexe
Geschichte der menschlichen Nutzung kritisch zu untersuchen. Mitglieder
von DIY Hack the Panke planen öffentliche Workshops zu Themen
wie Flussflora, Fauna und Mikrobiologie; Kunststoffabfälle
und andere Schadstoffe; der Einfluss von Geschichte, Kultur und
Technologie auf die heutige Panke. Zusätzlich zu Workshops
wird die Öffentlichkeit eingeladen, an Spaziergängen und
Vorträgen sowie an öffentlichen Labor-Sessions teilzunehmen,
um ihre städtische Umgebung neu zu entdecken und mittels Citizen
Science zu lernen und partizipieren.
Neben
der öffentlichen Beteiligung an den Forschungsveranstaltungen
und den damit verbundenen Veranstaltungen werden die Ergebnisse
schließlich in Form eines Online-Blogs oder einer Website
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine abschließende
Veröffentlichung in Buchform ist geplant.
Kommende
Themen:
- Mikroplastik
in der Panke
- Was
in der Panke lebt: Mikroflora und Fauna und größere
Lebewesen
- Wässrige
Ökologie, gemeinschaftliches Zusammenwachsen und Experimente
mit Algen
- Panke
Schlammökologien und Winogradsky Säulen
- Spuren
der industriellen Panke im Boden und Wasser
- Eine
Kultur- und Naturgeschichte der Panke
Mitglieder
der Forschungsgruppe DIY Hack the Panke:
Ink Agop (Künstlerin)
Dr. Kat Austen
(Künstlerin und Chemikerin)
Mindaugas
Gapevicius (Künstler)
Sarah Hermanutz
(Künstlerin)
Dr. Daniel
Lammel (Mikrobiologe, FU Berlin)
Christian
de Lutz (Kurator und Künstler, ALB)
Joana
MacLean (Mikrobiologin, GFZ, Potsdam)
Dr. India
Mansour (Biologin, FU Berlin)
Dr. Eliot
Morrison (Biochemiker, FU Berlin und Illustrator)
Fara
Peluso (Designerin und Künstlerin)
Nenad Popov
(Medien- und Klangkünstler)
Regine
Rapp (Kunsttheoretikerin und Kuratorin, ALB)
James
Whitehead (Biologe, FU Berlin)
|
|
Diskussion
Workshop und Livestream:
Microplastics
and Coexistence
Kat
Austen und Nana MacLean
Mittwoch
22. April 2020, 17:30 - 19:00 Uhr
Was wir als unsere Umwelt betrachten, enthält eindeutig und
allgegenwärtig Kunststoff. Er wurde bereits am Rande der menschlichen
Reichweite gefunden: auf dem Gipfel des Mount Everest, im arktischen
Eis und am Boden des Marianengrabens.
Die
Koexistenz von Kunststoff mit nichtkünstlichen Entitäten
in der Umwelt und mit dem Menschen ist ein aufstrebendes Forschungsgebiet,
das mit Hilfe partizipativer interdisziplinärer Techniken erforscht
wird. Im Workshop (Un)Real Ecologies von Nana MacLean und
Kat Austen im Kontext der Gruppe DIY Hack the Panke erforschen
die Teilnehmer*innen gemeinsam die Koexistenz von Mikrokunststoff
mit dem Fluss Panke in Berlin Wedding. Die Workshop-Reihe Sushi-Roulette
verwendet DIY-Chemie, um nach Mikrokunststoffen in Fischdärmen
zu suchen.
Während
Plastik die Qualität eines Ökosystems beeinträchtigen
kann, ist die Verschmutzung durch Plastik auch eine Kohlenstoffsenke,
die Kohlenstoff speichert und Kohlendioxid und Methan von der Atmosphäre
fernhält. Aber steht diese Kohlenstoffsenke, die selbst eine
Verkörperung industrieller Prozesse ist, die zur Klimakrise
beitragen, in Konkurrenz oder in Ergänzung zu den Wäldern?
Mit Hilfe von DIY-Wissenschaft und künstlerischer Forschung
hat Kat Austen für ihr Projekt Stranger to the Trees*
an einem neuen Projekt gearbeitet, das die Koexistenz von Mikrokunststoffen
mit Birken erforscht.
Am
Internationalen Tag der Erde diskutieren Kat Austen und Nana MacLean
gemeinsam über die Koexistenz von Mikrokunststoffen in der
Umwelt und darüber, was dies für die Natur und uns selbst
bedeutet.
Mehr Informationen und Videodokumentation
Kat Austen ist eine Abfolge von Erfahrungen und eine Ansammlung
von Bestrebungen. Sie kreiert künstlerische Projekte, die vielfältige
Erkenntnisse erforschen, von Musik über verkörpertes Wissen
bis hin zu DIY-Wissenschaft, und konzentriert sich auf emotionale
Verbindungen zwischen dem, was wir als intern und extern betrachten.
Kat ist Dozentin für Kunst und Wissenschaft an der Universität
von Leeds, hält Vorlesungen über das BASC-Programm für
Kunst und Wissenschaft der UCL und ist Artist in Residence an der
UCL-Fakultät für Mathematik und Physikalische Wissenschaften.
Frühere Aufenthalte umfassen NYU Shanghai Gallery und ArtOxygen.
Kat war Gründungsmitglied des London Creative Network-Programms.
Sie lebt in Berlin.
Nana
MacLean studierte Biologie an der UvA Amsterdam und hat ihr
Masterstudium in Molekularbiologie an der Universität Potsdam
abgeschlossen. Neben ihrem Studium war sie an Projekten beteiligt,
die die Grenzen zwischen disziplinären Systemen und Methoden
überschritten - sowohl spekulatives Design als auch performative
Kollaborationen. Als Doktorandin forscht Nana derzeit über
mikrobielle Gemeinschaften in anthropogenen Landschaften und kunststoffverschmutzten
Böden am GFZ Helmholtz-Zentrum Potsdam. Ihre Forschung konzentriert
sich auf Plastik als biologischer Lebensraum und erforscht darüber
hinaus zukünftige Ökologien und Forschungsbereiche, die
Storytelling und andere einfallsreiche Methoden beinhalten. Nana
lebt und arbeitet in Potsdam und Berlin.
Mit
der Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und
Europe:
Besondere
Dank an Ken Rinaldo
Kooperationspartner:
https://plastisphere.hotglue.me
*Stranger
to the Trees is realised within the framework of the European Media
Art Platforms EMARE program at WRO Art Center with support of the
Creative Europe Culture Programme of the European Union"
Science
by Doing. Ein Projekt mit den Schüler_innen der Gustav-Freytag-Schule
Berlin
Februar-Dezember 2019
Links, mitte: Mikrobiodiversität Workshop (Lammel,
Mansour, Hermanutz) Mai 2019; rechts Mikroplastik Workshop (Austen,
MacLean) Feb 2019
Science
by Doing bot den Schüler_innen der Gustav-Freytag-Schule
ein breites Spektrum an Veranstaltungen rund um die Panke, verteilt
über das gesamte Jahr 2019. Die Art Science Gruppe DIY Hack
the Panke von Art Laboratory Berlin ermöglichte dabei im
Rahmen von Workshops und Besuchen den Schüler_innen, auf künstlerische
Weise in die Bereiche Biologie, Chemie, Design und Ökologie
einzutauchen und eigene Ideen umzusetzen. Neben Workshops zu den
Themen Stadtökologie, Mikroplastik (Austen, MacLean), Mikrobiodiversität
(Hermanutz, Mansour, Lammel) und Feuchtgebietsökologie (Hermanutz,
Popov) gab es Performances wie das Wasserklang Orchester (Austen),
bei dem die Schüler_innen die Panke mittels selbstgebauter
Instrumente untersuchten, später präsentiert als Installation
an der Staatsoper Unter den Linden.
Weitere Workshops zu Algen und spekulativem Design (Peluso) führten
die Schüler_innen in aktuelle Themen zu Nachhaltigkeit und
Biomaterialien ein. Die NaWi-AG besuchte außerdem Art Laboratory
Berlin, das Lacuna Lab und das Futurium. Zum Abschluss wurde eine
Kunst- und Wissenschaftsausstellung mit den Ergebnissen in der Schule
präsentiert.
Von
links: (1,2 ) Mikrobiodiversität Workshop, Mai 2019; (3)Wasserklang
Orchester (Austen) Mai/Juni 2019; (4) Algen Workshop (Peluso) Oktober
2019, (5) Feuchtgebietsökologie Workshop (Hermanutz, Popov)
März 2019
Besonderen
Dank an die Gustav_Freytag-Schule und Frithjof Glowinski.
Ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Berliner
Projektfonds Kulturelle Bildung
Symbiosis
in intra-flux of the Anthropocene
Saa
Spačal
29.
November 2019, 19:30 Uhr, Projeketpräsentation: Saa Spačal
im Gespräch mit Dr. India Mansour
Künstlerische
Forschung in der AG Rillig, Ökologie der Pflanzen, Institut
für Biologie, Freie Universität Berlin in Kooperation
mit Art Laboratory Berlin
Für den Monat November 2019 wird die Biomedienkünstlerin
Saa Spačal für ihr neues Projekt Symbiosis
in intra-flux of the Anthropocene in der Rillig-Gruppe, Abteilung
Ökologie der Pflanzen am Institut für Biologie
der Freien Universität Berlin, künstlerische Forschung
betreiben. Zum Ende der Artist-Residence lädt Art Laboratory
Berlin zu einer öffentlichen Präsentation und Diskussion
der Themen der Artist-Residence ein, gemeinsam mit Wissenschaftlern
der Rillig-Gruppe.
(Mehr
zu Symbiosis in intraflux of the Anthropocene)
Kooperationspartner:
Unterstutzt
von:
Diese
veranstaltung wird von dem Fachbereichs Kunst und Kultur Bezirksamt
Mitte und des Bezirkskulturfonds als Teil von DIY Hack the Panke
unterstützt:
Local
Area Network (LAN). Workshop Mit Martin Howse
13. Oktober und 10. November 2019, 11-18
Uhr
Der Open Workshop Local Area Network (LAN) ist eine kollektive,
spekulative Untersuchung lokaler Felder und Partikel und des energetischen
Austauschs zum Hacken und Umleiten von Energieflüssen und -netzen
auf allen Ebenen lokaler geologischer, ökologischer und technologischer
"Umwelten". Die Veranstaltung versteht sich als forensiche
Ausstellung innerhalb des Ausstellungsprojekts "Invisible Forces"
bei Art Laboratory Berlin.
LAN arbeitet vor Ort - an Standorten entlang des Flusses
Panke - und im Labor, um eine fortlaufende Ausstellung mit sich
ändernden Prozessen und Prototypen zu zeigen und die Schnittstelle
zwischen Datenökologien und Nicht-Menschen durch Abbildung,
Messung und Eingriffe in lokale und spezifische energetische Transformationen,
entropische Verläufe und Grenzen von Dingen, Materialien und
Kulturen zu untersuchen.
LAN untersucht und identifiziert Ausführungsorte, Orte,
an denen sich energetische Transformationen mit menschlicher Infrastruktur
und Agenten der Abstraktion und Logik überschneiden. Das Projekt
reflektiert die koexistierenden Bereiche algorithmischer Entitäten,
berührt Strukturen und Infrastrukturen der Berechnung und tritt
in die Kommunikation mit den nichtmenschlichen Entitäten der
Erde (Myzel, Mikroben) ein.
Zum Beispiel werden spezielle Geräte, die im Rahmen von gemeinsamen
Workshops entwickelt wurden, die Beziehungen zwischen Berechnung
und Zerfall untersuchen, möglicherweise das Wachstum von Flechten
und anderen parasitären Pilzen / Formen auf menschlichen Infrastrukturen
aufzeichnen oder verzweigte Tauformationen radioaktiver Partikel
untersuchen. In Workshops und Geräten werden gleichermaßen
die Zusammenhänge des Zerfalls von Partikeln und die Ausdehnung
des Nuklearen / Geologischen im Inneren von Pflanzen und Körpern
untersucht.
Der erste Workshop findet am 13. Oktober im Art Laboratory Berlin
statt, der zweite am 10. November. Für den 2. Workshop sollten
die Teilnehmer den ersten am 13. Oktober besucht haben.
Local Area Network (LAN) ist Teil der Ausstellung Invisible Forces,
die am 18. Oktober bei Art Laboratory Berlin eröffnet wird.
Mit
freundlicher Unterstützung des Fachbereichs Kunst und Kultur
Bezirksamt Mitte und des Bezirkskulturfonds
Wasserpank.
Workshop und Jam Session mit Kat Austen and Nenad Popov
|