Time & Technology:
Gretta
Louw: Controlling_Connectivity
Performance und Ausstellung
Screenshot:
Controlling_Connectivity Remote Digital Performance: Berlin - New
York, Gretta Louw in Zusammen-
arbeit mit Douglas Paulson, 2011
Online-Performance 2.-12. November 2011
http://controllingconnectivity.tumblr.com/
Vernissage: 25. November 2011, 20 Uhr
Ausstellung: 26. November 2011 - 15. Januar 2012
(Winterpause: 19.12.2011-5.1.2012)
Fr - So 14-18 Uhr u.n.V.
14.
Januar 2012, 15:30 Uhr: Tour durch die Ausstellung und Künstlergespräch
mit Gretta Louw
+ plan b (Sophia New & Daniel Belasco Rogers), und Igor tromajer;
Leitung: Regine Rapp & Christian de Lutz (Kuratoren)
Art
Laboratory Berlin möchte Sie herzlich willkommen heißen
zum Ausstellungsprojekt Controlling_Connectivity der australischen
Künstlerin Gretta Louw, einer Reflexion über die Nutzung
neuester digitaler Kommunikationsformen. Ihre zehntägige Online-Performance
(2.-12. November 2011) stellt die Grundlage für die Ausstellung
dar, in der sie Filmmaterial, Fotografien sowie eine Installation
zeigen wird.
In
vielerlei Hinsicht ist die Teilnahme an den sozialen Online-Netzwerken,
die heutzutage das soziale Miteinander zu einem bestimmten Teil
ausmachen, nicht mehr eine Sache der Wahl, da der Verzicht auf Teilnahme
in manchen Gesellschaftsschichten zur Marginalisierung und sozialer
Isolierung führt. Unsere Entscheidung, an Online-Netzwerken
teilzunehmen, spielt des Öfteren auch eine entscheidende Rolle
bei der Bestimmung des professionel-len Erfolgs. Die Frage ist jedoch,
welche Auswirkungen unser wachsendes Vertrauen in die Online-Kommunikation
auf unser Leben, unsere Kultur und Gesellschaft hat.
Mit
der Möglichkeit der Konnektivität und des grenzenlosen
Zugangs zu Informationen geht auch die Verpflichtung der Verfügbarkeit
einher, Informationen zu empfangen und weiterzuleiten und ständig
verbunden zu sein. Die stete Aushöhlung der wirklichen Freizeit,
das Verwischen der herkömmlichen Dichotomien professionell/
persönlich, so-zial/ privat sowie die Informationsüberlastung
schaffen ein bisher unbekanntes Ausmaß an psychologischem
Druck.
Controlling_Connectivity
bedient sich dieser Durchlässigkeit der sozialen Online-Netzwerke
und der Verpflichtung sowie Gelegenheit einer ständigen Verbindung
mit diesen Plattformen als Paradigma für eine schwere und systema-tische
Störung normaler, gesellschaftlich akzeptierter Lebensmodelle
und der zwischenmenschlichen Interaktion während einer Performance.
Die Auffassung, die neuesten Technologien würden zunehmend
unser soziales Verhal-ten sowie unser professionelles Leben diktieren
und weitreichende Auswirkungen auf unser alltägliches Leben
ha-ben, hat Gretta Louw in dieser Performance wortwörtlich
ausgespielt und ausgetestet. Während der gesamten zehn Tage
lebte sie im völlig isolierten Ausstellungsraum; ihr einziger
Kontakt zur Außenwelt bestand in der Nutzung des Internets
mit verschiedenen sozialen Netzwerken.
Zehn
Tage lang war die Künstlerin 24 Stunden täglich für
Diskussionen, Emails, Kommentare oder Interviews - so-wohl private
als auch professionelle Bereiche betreffend - für Internetnutzer
verfügbar. Alle notwendigen Dinge standen in der Galerie bereit,
die Fenster der Ausstellungsräume waren verdunkelt, um sicherzustellen,
dass die Umgebung durch das Tageslicht oder soziale Rhythmen der
Außenwelt nicht normalisiert, sondern rein durch die Internetverbindung
mit den externen Teilnehmern definiert wurde. Neben zahlreichen
Gesprächen und Chats stan-den auch mehrere Online-Ereignisse
im Zentrum der Performance (der 30. Geburtstag der Künstlerin,
live talks und Performances mit Partnern in New York, Japan,
Dänemark und Berlin; Presseinterviews u.a.m). Diese fanden
nicht nur in Abständen während der gesamten Performance
statt, sondern ließen auch den professionellen und sozialen
Druck steigen. Dabei spielten auch Schlafstörung und Isolierung
eine wesentliche Rolle.
Louw
möchte erforschen, inwieweit eine extreme Internet-Nutzung
und unser Vertrauen auf die Online-Konnektivität psychische
Folgen haben können. Es geht ihr um die Frage nach Selbstzensur
und sozial akzeptablen Verhaltensformen angesichts des ständigen
Drucks durch die unaufhaltsam steigende Konnektivität.
Kuratiert
von Regine Rapp & Christian de Lutz
Essay:
'Too Artful to be a Virtual Soul' von Christian de Lutz (auf englisch)
als .pdf
Artikel
von rhizome.org
Artikel
von Art Tribune (p. 78-79)
Künstlerbuch:
Controlling_Connectivity. Art, Psychology, and the Internet
von Gretta Louw
Künstlerbuch
als. pdf
Exhibition
photos © 2012 Tim Deussen/ fotoscout.de
Controlling_Connectivity:
Texts
from Gretta Louw on Vimeo.
This
video piece comprises, amongst other thoughts and excerpts, text
contributions from participants in the Controlling_Connectivity
durational online performance, which was performed by Gretta Louw
at Art Laboratory Berlin in November 2011. The soundtrack is a recorded
skype discussion between the artist and Dr Leon Tan on the 5th day
of the 10 day performance.
Gretta
Louw im 'Time and Technology' Panel, Konferenz MutaMorphosis, Prag,
Dez. 2012
Künstlergespräch:
Current Artistic Practices on Time and Technology
mit
Gretta Louw, plan b (Sophia New & Daniel Belasco Rogers) und
Igor tromajer;
Moderation: Christian de Lutz (curator)
Artists`Talk
14 Jan 2012 - Part 1
Artists`talk
14 Jan 2012 - Part 2
Artists`talk
14 Jan 2012 - Part 3
Artists`Talk
14 Jan 2012 - Part 4
Artists`talk
14 Jan 2012 - Part 5
Mit
freundlicher Unterstützung von:
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